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Microsoft: Google umgeht Datenschutzoptionen

Wie Microsoft in einem Blog-Eintrag angibt, nutzt Google eine Eigenschaft in der Platform for Privacy Preferences (P3P) aus, durch die die Anwendereinstellungen zu Cookies umgangen werden können. Standardmäßig blockiert der Internet Explorer Cookies von Drittanbietern, bis die Seite ein gültiges P3P-Formular übermittelt, in dem aufgeschlüsselt ist, wie der Cookie verwendet wird und dass er nicht für Tracking genutzt wird.

Google-Angebote übermitteln zwar dieses Formular um den Cookie setzen zu können, geben aber gleichzeitig an, dass es sich nicht um ein gültiges P3P-Zertifikat handelt. Das Formular enthält auch nicht die notwendigen Informationen, wie mit den Cookies umgegangen wird. Der jeweilige Browser interpretiert es trotzdem als gültig und lässt die Speicherung des Cookies zu. Microsoft hat laut eigenen Angaben Google kontaktiert und aufgefordert, die standardmäßigen Privatsphären-Einstellungen zu respektieren.

Googles Rachel Whetsone, Senior Vice President of Communications and Policy, relativiert die Vorwürfe und gegenüber CNET: „Es ist allgemein bekannt, dass es unmöglich ist, Microsofts Vorgaben zu erfüllen und gleichzeitig moderne Web-Funktionalität zu bieten“. Neben Google gebe es außerdem noch 11.000 andere Webseiten, die das P3P-Protokoll nicht so umsetzen, wie von Microsoft gewünscht.

Platform for Privacy Preferences
P3P ist ein Protokoll, das darüber Aufschluss und Kontrolle geben soll, was mit personenbezogenen Daten beim Besuch einer Webseite passiert. So kann im Vorfeld festgelegt werden, wie mit den eigenen Daten im Internet umgegangen werden soll. Diese Angaben werden dann mit der Webseite, die P3P unterstützen muss, verglichen und der User bei Bedarf gewarnt. Der Internet Explorer ist derzeit der einzige Browser, der P3P standardmäßig integriert hat. Die jeweiligen Einstellungen sind in Microsofts Browser auch direkt mit den Sicherheitseinstellungen für Cookies verknüpft.

Laut Microsoft wurden die Untersuchungen nach den  Kontroversen um ein ähnliches Verhalten in Apples Safari-Browser unternommen. Auch dort wurden bewusst Sicherheitseinstellungen umgangen, um entgegen den Einstellungen Cookies setzen zu können. Google reagierte auf die Vorwürfe sehr ähnlich und gab damals an, man habe lediglich auf „allgemein bekannte Weise Safari-Einschränkungen umgehen wollen“.

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