Überwachung

Microsoft: Patent zum Abhören von Skype

Wie Computerworld berichtet, wurde Microsoft letzte Woche ein Patent zugesprochen, mit dem das Überwachen und Aufzeichnen von Gesprächen per Skype und anderen VoIP-Diensten möglich ist. Das Patent wurde bereits 2009 beantragt, also lange vor der Übernahme von Skype im Mai. Jetzt befürchten Datenschützer, dass Microsoft diese Technik unbemerkt in den Quellcode von Skype einarbeitet.

Laut dem Patent für die Technologie „Legal Intercept“ sollen „Recording Agents“ zum Abfangen, Überwachen, Aufnehmen und Speichern der Gespräche eingesetzt werden. Die Recording Agents könnten in Routern, Call-Servern oder dem Netzwerk einer Organisation eingebaut werden. Auch ein Einsatz als Software-Modul, das zwischen Call-Server und Netzwerk steht, wäre möglich. Eine Implementierung in den Quellcode von VoIP-Diensten ist im Patent nicht vorgesehen, jedoch werden als Überwachungsziele speziell Skype und Skype-ähnliche Anwendungen genannt. Microsoft erklärt in dem Patent, dass damit eine Lücke in der Überwachung geschlossen werden soll. Behörden können zwar das Festnetz anzapfen, aber noch nicht VoIP-Telefonie.

Datenschützer befürchten, dass Microsoft einen Recording Agent in der Skype-Software platzieren will, um den Dienst Behörden-freundlicher zu machen. Das könnte etwa die Sperrung des Dienstes bei Unruhen vorbeugen, da die Regierungen die Möglichkeit hätten, den Dienst zu überwachen und nur bestimmte Anrufe zu sperren. Microsoft hat sich bisher noch nicht zu dieser Angelegenheit geäußert.

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