© Andrew Gombert, apa

Windows Phone 7

Microsoft speichert Millionen WLAN-Standorte

Nachdem Apple und Google aufgrund von  Standortdaten in die öffentliche Kritik geraten sind, ist nun auch der Softwaregigant Microsoft betroffen. Laut einem Bericht von Cnet haben Forscher der US-amerikanischen Stanford-Universität aufgedeckt, dass Millionen gespeicherte Standortdaten von WLAN-Geräten öffentlich über Live.com abrufbar sind. Das Datenmaterial ist laut dem Bericht mithilfe von Windows Phone 7-Smartphones gesammelt worden.

So kann, anhand der jeweils einzigartigen MAC-Adresse, der letzte gespeicherte Aufenthaltsort jedes beliebigen Gerätes abgerufen werden. Dabei ist nicht bekannt, ob nur WLAN-Zugangspunkte oder auch Clients wie Laptops oder Smartphones gespeichert wurden.

Der Forscher Elie Bursztein hat ein Testsystem entwickelt, über das man nach einer bestimmten Adresse suchen kann. Ein Beispiel ist auf seiner Homepage einsehbar, das genaue Vorgehen beschreibt er in einem Blog-Eintrag. Wie leicht die Daten wirklich zugänglich sind, wollen die Forscher erst im Rahmen eines Vortrages bei der Hacker-Konferenz Black Hat an diesem Wochenende in Las Vegas präsentieren.

Microsoft ist nicht das erste Unternehmen, das derartige Kritik in Sachen Datenschutz hinnehmen muss. Kürzlich wurde bekannt, dass Google mit seinen Street-View-Autos MAC-Adressen von sämtlichen Geräten mit aktiviertem WLAN gespeichert hat. Auch hier war die gesamte Datenbank öffentlich im Internet abrufbar. Zuvor geriet auch das Smartphone-Betriebssystem Android in die Kritik, nachdem es ungefragt Standortdaten speicherte. Auch Apple hatte mit Vorwürfen zu kämpfen, als sich herausstellte, dass iPhones ungefragt Standorte aufzeichnen.

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