Die Daten von Millionen Fluggästen waren jahrelang ungeschützt einsehbar. Dennoch sei es zu keinem Missbrauchsfall gekommen
Die Daten von Millionen Fluggästen waren jahrelang ungeschützt einsehbar. Dennoch sei es zu keinem Missbrauchsfall gekommen
© APA/EPA/SALVATORE DI NOLFI

Sicherheitslücke

Millionen Fluggastdaten jahrelang ungeschützt im Netz

Millionen personenbezogene Daten von Flugreisenden standen wegen einer Datenschutzpanne beim Berliner Ticket-Großhändler Aerticket jahrelang offen im Internet. Das Unternehmen habe die inzwischen geschlossene Sicherheitslücke in der vergangenen Woche der Behörde gemeldet, sagte ein Sprecher des Berliner Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Bei Aerticket war am Montag niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

Problemlos einsehbar

Die Recherchen der Süddeutschen Zeitung hatten ergeben, dass es ohne technische Kenntnisse möglich war, Tickets, Reisepläne, Rechnungen, Name, Anschrift und teilweise auch Bankdaten einzusehen. Jeder konnte demnach die Informationen mit geringem Aufwand abfragen. Ersten Prüfungen zufolge sei das Datenleck nicht von Kriminellen ausgenutzt worden.

Tickets für Großkunden

Aerticket stellt Tickets für mehrere tausend Großkunden aus. Darunter sind viele Reisebüros, aber auch Online-Reiseportale wie etwa die Unister-Töchter Fluege.de, Ab-in-den-Urlaub und Flug 24 oder Flugpreissuchmaschinen wie Tripado und Travel-Overland. Die Portale sind für die Sicherheitslücke nicht verantwortlich. Es besteht auch kein Zusammenhang mit der Insolvenz des Leipziger Unternehmens Unister, das Webportale betreibt.

Aerticket erklärte der Süddeutschen Zeitung, von der Sicherheitslücke seien rund ein Viertel der Tickets betroffen gewesen, also rund 1,5 Millionen Buchungen pro Jahr.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare