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Mobiles Fernsehen geht erneut an den Start

Mit dem mobilen TV hat es anfangs nicht gut ausgesehen, wenn man an das Jahr 2008 denkt. Damals wurde im Vorfeld der EURO in Österreich DVB-H, der TV-Standard für mobile TV-Geräte (Handhelds/H) propagiert. Zwei Jahre später wurde DVB-H abgedreht. Die Lust des Konsumenten, mobil TV zu sehen, besteht aber weiterhin.

Betreiber Drei setzt auf eine Live-TV-Streaming-Lösung und ist mit den Nutzungszahlen äußerst zufrieden. 2010 wurden von 287.000 Kunden insgesamt 89,4 Millionen TV-Minuten konsumiert, 2012 waren es bei 387.000 Kunden bereits 242,79 Millionen TV-Minuten. Interessant ist, dass es mehr mobile TV-Kunden gibt als UPC (505.000 Kunden) und A1-TV (210.000) haben.

Geschäftsmodelle
„Wir haben das Geschäftsmodell Free/Premium TV seit zwei Jahren um ein werbefinanziertes Modell ergänzt und vermarkten  erfolgreich Pre Roll Spots", sagt  Andreas Martin, Verantwortlicher für 3MobileTV . 2010 hatte Drei 50 TV- und Radiokanäle, 2012 sind es bereits 100. Drei setze zudem auf eine Multidevicestrategie mittels optimierter Darstellung auf Smartphone, Tablet und jetzt auch TV.

TV über Funk
„Die Nutzung des Fernsehens via Smartphone und Tablet wird weiter an Bedeutung gewinnen", ist auch ORS-Geschäftsführer Michael Wagenhofer überzeugt. Vor allem für den TV-Konsum am Tablet ortet Wagenhofer große Zuwachsraten. „Tablets sind handlich, die neue Generation der dafür eingesetzten Bildschirme ist lichtstärker und von großer Brillanz und damit für einen hochqualitativen Live-TV-Empfang optimal." Wobei es hier zwei Zugänge gibt.

Mehrere Zugänge
Variante eins ist, das Programm zu streamen, wie es in der ORF TVthek möglich ist. Variante zwei ist, das Tablet mit einem DVB-T-Empfänger auszustatten und so das digitale Antennen-Fernsehen zu empfangen.  Hier gibt es  mehrere Möglichkeiten: Ein DVB-T-Stick, wie ihn Elgato im Portfolio hat. Der EyeTV  Mobile (99,95 Euro) etwa kann an ein iPad oder iPhone  angesteckt werden. Für Android-Geräte nennt sich die Lösung EyeTV Micro (69,95 Euro). Wer nur daheim mobil fernsehen will, kann den DVB-T-Empfänger Tivizen (119,95 Euro) nutzen, der das TV-Signal drahtlos an Tablets und Smartphones überträgt.

Neuer Standard in Arbeit
Freilich sind die Stick-Lösungen nicht perfekt, ideal wären Geräte mit integriertem Empfangsmodul.  Da DVB-T kein globaler Standard ist, werden die Hersteller auch keine DVB-T-Module in Tablets einbauen. DVB-T wird vor allem in Europa, Afrika und einigen Teilen Asiens genutzt. „Derzeit wird an einem globalen Standard gearbeitet", sagt Wagenhofer. Er heißt FOBTV – Future of Broadcast Television. In ihm sollen alle bestehenden Standards aufgehen. Erst wenn es diesen Zukunftsstandard gibt, werden die Hersteller TV-Empfangsmodule in ihre Geräte einbauen.

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Rundfunk in Zahlen: Über den neuen Standard DVB-T2 sollen 40 Programme, darunter auch HD-Kanäle, über den terrestrischen Funk empfangbar werden.

In Österreich nützen mehr als 80 Prozent der Haushalte digitales Fernsehen.

Über DVB-T sind aktuell elf TV-Kanäle zu empfangen. Diese sind ORF eins, ORF 2, ORF III, ORF SPORT+, ATV, ATV 2, ServusTV, PULS 4, 3sat, SchauTV,  gotv und OKTO.

350.000 Menschen nützen aktuell in Österreich terrestrisches Antennenfernsehen, was fünf Prozent Marktanteil entspricht.

Die Österreichische Rundfunk Sender GmbH betreibt 450 Sendeanlagen. 2011 konnte eine Verfügbarkeit von 99,99 Prozent erreicht werden.

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