© Reinhard Vogel

Studie

Mobilfunkdaten individueller als Fingerabdruck

Wie gefährdet die Privatsphäre von Handy-Besitzern wirklich ist, zeigen die Studienergebnisse von "Unique in the Crowd", die in der Fachzeitschrift Nature Scientific Reports veröffentlicht worden sind. Forscher haben unter der Leitung des MIT die von einem Handy ausgestrahlten Aufenthaltsinfos von 1,5 Millionen Nutzern aus der Funkzelle eines Netzbetreibers analysiert.

Dabei haben die Forscher festgestellt, dass nur vier willkürlich ausgewählte Datenpunkte, die mit Ort und Zeit versehen sind, ausreichen, um 95 Prozent der Nutzer eindeutig zu identifizieren. Mit nur zwei Datenpunkten ist noch immer die Hälfte aller Nutzer eindeutig identifizierbar. Ein Fingerabdruck lässt sich hingegen erst mit zwölf Punkten eindeutig zuordnen.

"Anlass zur Sorge"
Die Daten wurden den Forschern von einem Netzbetreiber "eines kleinen Landes" anonymisiert zur Verfügung gestellt. Die Identifikation funktionierte mithilfe von komplexen, mathematischen und statistischen Analysen. Die Forscher entwickelten daraufhin eine Formel, die die Einzigartigkeit der menschlichen Mobilität beschreibt.

Die Forscher zeigten sich erstaunt darüber, wie wenig Informationen von außen notwendig seien, um ein typisches Muster für einzelne Nutzer zu genieren. Die Forscher haben demnach auch einen "Anlass zur Sorge", da sie jetzt wissen, wie leicht standortbezogene Nutzerdaten zum individuellen Verfolgen von Usern eingesetzt - und missbraucht - werden könnten.

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