Der Täter nannte sich in seinen Videos Stevie Steve. Nach ihm wird gesucht.
Der Täter nannte sich in seinen Videos Stevie Steve. Nach ihm wird gesucht.
© REUTERS/HANDOUT

Gewalt im Netz

Mord-Video: Facebook will Meldesystem verbessern

Facebook hat eine Überprüfung des Umgangs mit Gewaltvideos angekündigt. Die Verfahren müssten verbessert werden, teilte das weltgrößte soziale Netzwerk am Montag mit. Es müsse für Nutzer einfacher werden, gefährliche Beiträge zu melden und die anschließende Prüfung müsse schneller ablaufen.

Jagd im Gange

Hintergrund ist ein Video von einem Mord in Cleveland, das am Sonntag zwei Stunden lang online und über die Facebook-App zu sehen war. Der US-Polizei zufolge stellte der mutmaßliche Täter das Video selbst ins Netz, auf dem zu sehen ist, wie er einen älteren Mann erschießt. Die Fahndung nach ihm läuft auf Hochdruck. Die Polizei hat eine Belohnung von 50.000 US-Dollar ausgesetzt. Das sagte der Bürgermeister der Stadt, Frank Johnson, am Montag bei einer Pressekonferenz.

Protokoll

Der Vorfall ließ Zweifel aufkommen, wie Facebook mit den Massen an hochgeladenen Daten aus aller Welt umgeht. Erstmals veröffentlichte Facebook eine detaillierte Auflistung der Ereignisse am Sonntag. Demzufolge postete der mutmaßliche Täter drei Videos.

Im ersten (hochgeladen um 11:09) kündigte er an, einen Mord begehen zu wollen. Facebook zufolge wurde dies von niemanden gemeldet. Zwei Minuten später (11:11) lud der Mann ein Video hoch, auf dem der Mord zu sehen ist. Das dritte mit dem Bekenntnis zum Mord wurde elf Minuten nach dem Mordvideo live übertragen (11:22). Dies sei kurz darauf gemeldet worden (11:27). Das Video, auf dem der Mord zu sehen ist, wurde erst um 12:59 zum ersten Mal gemeldet. 23 Minuten später (13:22) wurde die Facebook-Seite des Täters deaktiviert. Seine Beiträge waren damit nicht mehr sichtbar.

Besserung

"Wir haben das Benutzerkonto 23 Minuten nach dem ersten Bericht über das Mordvideo und zwei Stunden nach der ersten Meldung überhaupt gelöscht. Wir wissen, dass wir da besser werden müssen", teilte Facebook mit.

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