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Moskau: GPS-Probleme sorgen für überteuerte Taxi-Rechnung

Zahlreiche Taxi-Kunden in Moskau beklagen, dass ihnen überhöhte Preise verrechnet wurden, weil die Standortbestimmung per GPS dort fehlerhaft funktioniert. In einzelnen Fällen wurden laut BBC Nutzern mehrere tausend Euro für wenige Kilometer kurze Fahrten verrechnet, weil ihr Standort kurzfristig mehrere tausend Kilometer entfernt bestimmt wurde. Yandex Taxi, der größte Vermittler von Taxi-Fahrten in Moskau, bestätigte die Probleme und verwies auf frühere Medienberichte über die GPS-Probleme. Auch Belka Car, ein Carsharing-Dienst, warnte Kunden, dass GPS-Signale in Moskau „instabil“ sein können und diesen fälschlicherweise in Rumänien platzieren könnte.

Bereits 2016 wurde berichtet, der Kreml störe das System bewusst, um mögliche Angriffe auf hochrangige Mitglieder der Regierung zu verhindern. Das Problem dürfte sich aber nicht nur auf die Hauptstadt beschränken, es gibt auch ähnliche Berichte aus umliegenden Regionen. Journalist Eldar Murtazin veröffentlichte Screenshots auf Twitter, die seinen stark abweichenden Standort auf mehreren Karten-Apps zeigen. Er vermutet, dass GPS in seiner Umgebung bewusst kurzfristig gestört wurde, „weil jemand auf dem Weg wohin ist“.

GPS-Manipulation als Waffe

Ähnliches Verhalten lässt sich offenbar auch beim Kreml direkt beobachten. Dort melden GPS-Geräte meist, dass sie sich am Moskauer Flughafen befinden. Dies sei laut BBC auf Geofencing-Maßnahmen zurückzuführen, mit denen verhindert werden soll, dass unerlaubt Flugobjekte wie Drohnen in diesen Bereich fliegen. Vergangenen September gab es zudem Berichte über einen Vorfall im Schwarzen Meer, bei dem 20 Schiffe plötzlich falsche GPS-Werte angezeigt bekamen. Es wurde vermutet, Russland könnte dabei bewusst GPS-Manipulationen als Waffe getestet haben.

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