WEBVIDEO

MPEG LA will VP8-Patente eintreiben

Das Unternehmen MPEG LA, LLC ruft seit kurzem zur Patentierung grundlegender technischer Merkmale für die Übermittlung von Videobildern durch den Video-Codec VP8 auf. Definiert wird der Video-Codec VP8 durch das WebM Project. Die Patentvereinigung wendet sich an alle Parteien, die glauben, für den Video-Codec VP8 "ein grundlegendes Patent zu besitzen". Die Einreichfrist beträgt 18. März 2011.


Wenn tatsächlich Patente angemeldet werden sollten, wirft das viele Fragen auf. Etwa ob Browser-Hersteller, die auf den freien Video-Codec VP8 setzen, Lizenzgebühren zahlen müssten, oder ob davon auch Mobiltelefone, Prozessoren oder Kameras diverse Lizenzvereinbarungen unterzeichnen müssten. Es könnte Googles Plan, mit VP8 einen tatsächlich freien, offenen Video-Codec zu etablieren, gefährden.

Drohung sei "nichts Neues"

Googles erste Stellungnahme auf den Patentaufruf von MPEG LA war, dass die Drohung nichts Neues sei. "Das Web kommt nur voran, wenn es offen sei und auf gemeinschaftlich entwickelte Innovationen setze. Das WebM Project bringe dieses Prinzip bei Webvideos zum Einsatz. Der Großteil der Industrie steht hinter dieser freien und offenen Entwicklung."

MPEG LA hingegen glaubt nicht daran, dass VP8 wirklich patentfrei sei. Die Organisation treibt seit Jahren die Lizenzgebühren für den größten Codec-Konkurrenten H.264 ein.

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(futurezone)

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