Musk sperrte einige Journalist*innen auf Twitter.

Musk sperrte einige Journalist*innen auf Twitter.

© REUTERS / DADO RUVIC

Digital Life

Musk sperrt kritische Journalisten auf Twitter

Bei Twitter wurden am Donnerstag einige Accounts von Journalist*innen gesperrt, die zuvor kritisch gegenüber Twitter-Besitzer Elon Musk berichtet haben. Betroffen sind Mitarbeiter*innen von CNN, der Washington Post oder auch der New York Times.

Die Sperrungen erfolgten nur wenige Stunden, nachdem auch der Twitter-Account “ElonJet” des Studenten Jack Sweeney offline genommen wurde. Sweeney teilte auf diesem Account die öffentlich verfügbaren Standortdaten des Privatjets des Multimilliardärs. Musk begründete die Sperrung des Accounts mit Sicherheitsbedenken - die Informationen könnten genutzt werden, um ihn oder seine Familie zu stalken.

Elon Musks Sohn von Unbekanntem verfolgt

Zu einem solchen Vorfall kam es wohl erst am Donnerstag, als ein Unbekannter das Kind des Twitter-Chefs in einem Auto verfolgte. Musk rief sogleich auf Twitter zu einer Fahndung nach dem Mann auf und teilte ein Video, in dem der vermummte Mann sowie dessen Autokennzeichen zu sehen sind.

Auch die nun gesperrten Accounts der Journalist*innen hätten laut Musk Doxxing betrieben - teilten also private Daten, wie den aktuellen Aufenthaltsort des Tesla-Chefs oder seiner Familie. Das machte er auch auf Twitter klar: “Sie haben meinen genauen Standort in Echtzeit gepostet, im Grunde die Koordinaten des Attentats, in (offensichtlicher) direkter Verletzung der Nutzungsbedingungen von Twitter”, schrieb er in einem Tweet.

Keine Gründe für Sperre angegeben

Laut New-York-Times Reporter Ryan Mac wurde er nicht benachrichtigt, als sein Account gesperrt wurde. Außerdem hätte das Unternehmen keinen Grund angegeben, wieso sein Profil “permanent” geschlossen wurde. Mehrere Medien gaben offizielle Statements ab, in denen sie sich besorgt über die Entwicklungen bei Twitter zeigten. 

Währenddessen veröffentlichte Musk eine Umfrage, wann die Sperre der Accounts wieder aufgelöst werden sollte. 2 Stunden nach der Veröffentlichung stimmten rund 58 Prozent der rund 1 Million Abstimmenden für “Jetzt”.

Twitter sollte Ort für "freie Meinungsäußerung" werden

Musk übernahm den Kurznachrichtendienst Twitter mit dem Versprechen, dass die Plattform ein Platz für freie Meinungsäußerung wird. Erst im November gab er an, dass er auch Accounts wie “ElonJet” tolerieren wolle, die sensible Informationen über ihn posten. 

Im April dieses Jahres gab er an, dass er hoffe, dass auch seine “schlimmsten Kritiker” auf Twitter bleiben würden. Das würde schließlich “freie Meinungsäußerung bedeuten”. Wie die letzten Sperren zeigen, scheint Musk in dieser Hinsicht seine Meinung geändert zu haben.

Keine Links zu Mastodon-Profilen erlaubt

Seit Donnerstag lässt Twitter außerdem keine direkten Links zu Profilen auf die Konkurrenzplattform Mastodon zu. Wer einen Tweet mit einem Link auf ein Mastodon-Profil absetzen will, erhielt zunächst eine Fehlermeldung und die Bitte, es noch einmal zu versuchen.

Bei manchen Accounts erscheinen auch Warnungen, dass es sich bei den Mastodon-Links um ein Sicherheitsrisiko handeln könnte. Auch der offizielle Mastodon-Account auf Twitter wurde gesperrt.

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