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Facebook

Mutmaßliche Admins der größten deutschen Hetzseite geleakt

Auf der Facebook-Seite "Anonymous.Kollektiv" wurde kräftig gegen Muslime, Flüchtlinge, Asylwerber oder Politiker gehetzt. Die Seite war ein beliebter Tummelplatz für Fremdenhasser und Verschwörungstheoretiker bis sie im Mai diesen Jahres von Facebook offline genommen worden ist. Wer hinter der Hetzseite mit rund zwei Millionen "Fans" steckt ist bislang unbekannt, deutsche Behörden sind noch immer am Ermitteln. Bis auf den irreführenden Namen soll die Hetzseite mit der Hacker-Bewegung Anonymous übrigens nie etwas zu tun gehabt haben.

Der Süddeutsche Zeitung wurden Informationen zugespielt, die die mutmaßlichen Betreiber der mittlerweile geschlossenen, größten deutschen Facebook-Hetzseite "Anonymous.Kollektiv" zeigen. Auf den Screenshots ist der Administrationsbereich der Facebook-Seite inklusive drei namentlich genannter Seiten-Administratoren zu sehen.

Drei mutmaßliche Betreiber geleakt

Einer der genannten ist laut Süddeutsche ein wenig bekannter Sänger und Manager einer Rechtsrock-Band.

Ein zweiter mutmaßlicher Betreiber ist kein Unbekannter und wurde bereits öfters mit der Hetzseite in Verbindung gebracht. Er ist ein ehemaliges AfD-Mitglied und wehrt sich seit geraumer Zeit heftig gegen die Vorwürfe.

Der dritte mutmaßliche Betreiber von "Anonymous.Kollektiv" ist der Name eines Verlegers des Compact-Magazins, eine Publikation, die das Umfeld von AfD und Pegida mit entsprechenden Informationen versorgt.

Inhaltliche Überschneidungen

Inhaltlich gebe es zwischen der Facebook-Hetzseite und dem monatlich erscheinenden Compact-Magazins starke Überschneidungen. Außerdem wurden auf der Facebook-Seite regelmäßig Artikel des Magazins verlinkt. Tatsächlich dürften Compact und "Anonymous.Kollektiv" in recht engem Kontakt gestanden sein.

Hinweise deuten darauf hin, dass die Hetzseite unter anderem so etwas wie ein Marketingkanal für das Compact-Magazin gewesen sein könnte. Vom "Anonymous.Kollektiv" wurden etwa auf Facebook gesponserte Posts geschalten, in denen das Compact-Magazin beworben wurde. Laut Süddeutsche Zeitung soll auch einer der mutmaßlichen Hetzseiten-Admins im August 2015 einen Vertrag mit Compact zur Abowerbung geschlossen haben.

Wer am Ende wirklich hinter der Facebook-Page steckt, können wohl nur die polizeilichen Ermittlungen ans Licht bringen. Ein Sprecher von Facebook gab gegenüber der Süddeutschen an, dass sich das Unternehmen grundsätzlich nicht über einzelnen Nutzer oder Seiten äußere.

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