Ein weiteres großartiges futurezone-Jahr geht zu Ende
Ein weiteres großartiges futurezone-Jahr geht zu Ende
© afp, ap, apa, Christian Hofer, esa, Sennheiser

Nachlese: Unsere Lieblingsartikel 2016

Nachlese: Unsere Lieblingsartikel 2016

Für die futurezone-Redaktion ist das Aufrollen der eigenen geleisteten Arbeit einer der Fixpunkte während der Rückblick-Saison zum Ende des Jahres. Auch 2016 gab es für uns eine Vielzahl an Artikeln, in die bei aller Bemühung um Objektivität besonders viel Freude geflossen ist. Hier unsere persönlichen Highlights 2016:

Barbara: Aktivisten

Futurezone Nachlese Jahresrückblick 2016

Mit Privatsphäre im digitalen Zeitalter beschäftige ich mich schon lange, aber 2016 bekam ich besonders vielfältige Inputs von zahlreichen Experten zu diesem Thema, und zwar nicht nur wegen der Privacy Week. So habe ich etwa mit dem Pirate Bay-Gründer Peter Sunde über die Kontrolle von Facebook, Spotify oder Netflix über unsere Daten gesprochen. Für ihn ist Facebook illegaler als The Pirate Bay und wenn man mal darüber nachdenkt, kann man diese Ansicht eigentlich nur teilen.

Auch der Netzaktivist, Programmierer und Internet-Vordenker Aral Balkan hat mit mir über Ideen und Visionen gesprochen, wie man der Datensammelwut der großen Konzerne entkommen kann. Für ihn ist Facebook "digitale Sklaverei". Schade, dass ich ihn nicht mit Max Schrems zusammenbringen konnte, der ebenfalls viele Ideen hat, wie man seine Privatsphäre am besten verteidigen kann. Doch nicht nur Facebook spioniert uns im Netz aus. Unser Alltag wird von zahlreichen Firmen, die im Hintergrund agieren, analysiert und durchleuchtet. Wer dahinter steckt und was das bedeutet, hat mir der Wiener Forscher Wolfie Christl erzählt. Die Analyse des unsichtbaren Netzes der Datenhändler ist spannend, schwere Leseempfehlung!

Claudia: Comics

Futurezone Nachlese Jahresrückblick 2016

Eine besondere Freude war es mir in diesem Jahr Randall Munroe, den Zeichner und Erfinder des xkcd-Comics zu Interviewen. Auf der re:publica in Berlin hatte ich die Gelegenheit mit ihm über die Entstehungsgeschichte von xkcd zu sprechen, über den besonderen Humor in seinen Zeichnungen und darüber, was nach dem Katzenhype im Internet zu erwarten ist. Als kleine Draufgabe hat Munroe mir sogar ein persönliches Comic gezeichnet, das im Artikel zu sehen ist.

Ein zweites "Highlight" des Jahres war für mich diesmal ein Kommentar , den ich zum Frauentag im März geschrieben habe. Darin geht es um den nach wie vor großen Frauenmangel in der Technikbranche, um Ungleichheiten und die vielen Hürden, vor die Frauen nach wie vor im Beruf gestellt sind. Seit der Übernahme der Chefredaktion von futurezone habe ich es mir zur erklärten Aufgabe gemacht, in diesem Bereich aktiv zu sein, aufzuklären, Frauen hervorzuheben und dem Thema auch in der Berichterstattung einen Fokus zu geben.

David: Energie

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Im Rückblick auf ein arbeitsintensives Jahr 2016 fallen mir drei Artikel ein, mit denen ich besonderen Spaß hatte. Im Frühling durfte ich Österreichs höchstgelegenen Windpark am steirischen Steinriegel besuchen. Auf ein schwankendes Windrad zu klettern war anstrengender und auch ein bisschen furchteinflößender als gedacht. Eine tolle Erfahrung. Beeindruckend war auch der Besuch des CERN in der Schweiz, wo ich zwar keinen Teilchenbeschleuniger zu Gesicht bekam, aber den großen Kontrollraum des Large Hadron Collider (LHC).

Das Produkt, mit dem ich den meisten Spaß hatte, war heuer eindeutig das Elektromoped Unu. Bei sonnigen Testfahrten im Juni erwies sich das Ding als gemütlicher Gleiter und Publikumsmagnet. Speziell mit Hunden gassi gehende Männer waren vom leisen Unu begeistert.

Florian: Klangwelt

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Im Werk des deutschen Kopfhörerspezialisten Sennheiser erklärte der Firmenchef Andreas Sennheiser wie sich das Traditionsunternehmen die Zukunft der Audiowiedergabe vorstellt und in welche Richtung die Entwicklung bei Kopfhörern und Mikrofonen geht. Die Hörproben des dreidimensionalen Klangs waren faszinierend. Ebenso unvergesslich ist der Klang des "besten Kopfhörers der Welt", der Sennheiser HE 1, der um 50.000 Euro zu haben ist.

Als ehemaliger passionierter, jahrelanger Hattrick-Spieler war es für mich eine Freude, als die österreichische Nationalmannschaft als Favorit zur WM des Fußballsimulationsspiels antrat. Ebenso eine Freude war es mir, unseren Lesern, die Faszination der extremen Langzeitstrategien des Browser-Games näher zu bringen. Ein Computerspiel bei dem man ungefähr fünf Jahre im Voraus plant ist für manche durchaus ein Reiz.

Gregor: Blut

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Blut, Brechreiz und brennende Smartphones: Was wie eine gelungene Neujahres-Party klingt, war mein journalistisches Treiben im Jahr 2016. Der rote Lebenssaft floss für den Kiweno-Test bei mir gleich zwei Mal, zusätzlich mussten acht weiter Probanden für den Nahrungsmittelunverträglichkeitstest Blut lassen. Das Ergebnis war genauso gespalten wie die allgemeine Meinung über Kiweno: Einige Tester sahen ihre Vermutungen bestätigt, andere schrieben die Resultate als Quatsch ab. Und bei meinen zwei Tests? Da kamen unterschiedliche Ergebnisse heraus.

Weniger blutig, dafür teilweise schwindelerregend, war mein Test von HTC Vive. Das Virtual-Reality-Set ist zwar noch kein Star-Trek-Holodeck, da man sich aber durch das Herumgehen im Zimmer in der virtuellen Realität bewegt, kommt es dieser Zukunftsvision zumindest nahe. Zusammen mit der Hardware habe ich 25 Launch-Games getestet - von reizend schön bis magenreizend.

Und weil jedes Jahr mit Feuer, Explosionen und ein wenig Melancholie endet, schafft es noch der Artikel in meine Top 3, indem erklärt wird, wieso Akkus von Smartphones explodieren. Die Melancholie daran: Ich mochte das Note 7. Und jedes Mal, wenn ein S7 Edge angreife, erinnert es mich daran, wie verdammt gut das Note 7 war (solange es nicht brennt).

Markus: Körperwechsel

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Dass der Kopf eines Menschen auf einen anderen Körper transplantiert wird, klingt nach einer Geschichte aus einem Horrorfilm. Ein italienischer Neurochirurg behauptet allerdings, dass er das schon bald tatsächlich versuchen will, obwohl die meisten seiner Kollegen sehr skeptisch sind. Mein Interview mit Sergio Canavero war eines der absurdesten Gespräche, die ich 2016 geführt habe.

Der erste direkte Nachweis von Gravitationswellen, die Einstein vor 100 Jahren vorhergesagt hat, war eine der größten Wissenschaftsgeschichten des Jahres. Ich habe mit einem Forscher des LIGO-Projekts über die Auswirkungen dieser Entdeckung gesprochen, die uns ganz neue Einblicke ins Universum ermöglicht.

Martin: Indien

Futurezone Nachlese Jahresrückblick 2016

Was ich als Journalist liebe? Interviews mit außergewöhnlichen Menschen und Reisen. Mein absolutes Highlight in dieser Hinsicht war eine zweiwöchige Reise nach Südindien im Sommer, wo ich den Guru Mata Amritanandamayi (Amma) kennenlernen durfte. Dass das Fischerdorf im Tropenwald durch die dortige Amrita University die Wiege für zahlreiche spannende Technologie-Projekte ist, hatte ich in der Form so nicht erwartet. Noch spannender fand ich die Frage, inwiefern Technologie und Spiritualität, Wissenschaft und Glauben miteinander vereinbar sind. Ammas Schüler und Übersetzer Shubamrita Chaitanya hat mich mit seinen Antworten verblüfft und berührt.

Mit Adrineh Simonian verbinden mich einige Opernproduktionen, während denen ich als Chorsänger wiederholt ihrer wunderbaren Stimme lauschen durfte. Dass sie ihren Hauptberuf als erfolgreiche Opernsängerin an den Nagel hängen würde, um künftig als Produzentin feministischer, künstlerischer Pornografie aufzutreten, hat wohl nicht nur mich überrascht. Im Interview hat Adrineh eindrucksvoll bewiesen, dass man über ein angebliches Schmuddelthema auch auf hohem Niveau diskutieren kann.

Dass Kinder Erwachsene im wahrsten Sinne des Wortes oft alt aussehen lassen, bestätigte der zehnjährige Reuben Paul bei einer Konferenz des Security-Anbieters Kaspersky im Februar. Er hackte auf der Bühne ein harmloses Handy-Game und funktionierte dies zu einem Spionagewerkzeug um. Im Interview verteidigte er die Rolle von Hackern, um Schwachstellen aufzuzeigen, und kritisierte gleichzeitig, dass Schüler in der Schule praktisch nichts über moderne Technik und mögliche Gefahren lernen würden.

Michael: Virtuelles

Futurezone Lieblingsartikel 2016 Nachlese Jahresrückblick

Keine andere Technologie beschäftigte mich dieses Jahr so intensiv wie Virtual Reality. Seien es nun Pornos - die Produktion von VR-Pornos ist erstaunlich aufwändig, wie ich im Interview mit einem Produzenten erfahren durfte - oder Sonys neue PlayStation VR, die Technologie scheint kurz vor dem Durchbruch zu stehen. Insbesondere der Test der PlayStation VR machte mir Spaß, da ich endlich einmal Freunde in einen Test einbinden konnte. Statt mich alleine durch ein Spiel zu kämpfen, konnte ich beobachten, wie ein als einsam bezeichnetes Erlebnis vielen gemeinsam Spaß machte.

Apropos Zocken: Im Jahr von Pokémon Go ging fast unter, dass die “Taschenmonster” ihr 20-jähriges Jubiläum feierten. Unser Plan, ein Pokémon-Musikvideo aufzunehmen, scheiterte leider, aber mein Rückblick auf die kuriosesten Pokémon-Facts der vergangenen 20 Jahre kam zustande. Einen weiteren "kuriosen" Pokémon-Fact lieferte ein christlicher Verein in Österreich dieses Jahr ab, der im Zuge des Pokémon-Go-Hypes auf Mitgliederjagd im Pikachu-Kostüm ging - sehr zum Missfallen von Nintendo.

Patrick: Rohrpost

Futurezone Nachlese Jahresrückblick 2016

Der Hyperloop ist ein interessantes Konzept. Ob die "menschliche Rohrpost" jemals zum Einsatz kommen wird, ist trotz des PR-Gebläses von Start-ups wie Hyperloop Transportation Technologies und Hyperloop One offen. Eine Präsentation der Hochgeschwindigkeitskapseln, die im Juli in Bratislava stattfand, brachte jedenfalls kaum Klarheit . Dort war auch ein netter älterer Herr, der nachdenklich an seiner Pfeife zog und sich später als Atari-Gründer Nolan Bushnell entpuppte. Er berät eines der Hyperloop-Start-ups mit Spielideen. Für ein Gespräch blieb wenig Zeit, ein Foto mit der Videospiel-Legende ist sich aber ausgegangen.

Ein Thema, dass im vergangenen Jahr immer wieder aufkochte, war das bedingungslose Grundeinkommen. Die Frage, wovon wir leben werden, wenn Maschinen unsere Arbeit übernehmen, diskutierte der US-Autor Martin Ford ("Aufstieg der Roboter") in Wien, beim Slush-Festival in Helsinki wurden Experimente in Finnland und Kalifornien erörtert. Man könne ein solches Grundeinkommen durchaus als "Seed Money für alle" verstehen, sagte dort der Risikokapitalgeber Albert Wenger.

Thomas: Festival

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Eines meiner Highlights dieses Jahr war der Besuch der Google I/O im kalifornischen Mountain View. Bei der Entwicklerkonferenz durfte ich zahlreiche interessante und vor allem kluge Menschen kennenlernen. Die Geschichten, die im Rahmen dieser Reise auf Googles Burning Man entstanden sind, zählen definitiv zu meinen liebsten dieses Jahr: Neben Chatbots ging es darin um Virtual Reality, Android Auto, oder Instant Apps.

Auch eine andere meiner Lieblingsgeschichten aus diesem Jahr ist bei einem Event entstanden, nämlich bei der heurigen re:publica in Berlin. Einer der zahlreichen spannenden Vorträge dort drehte sich um das Weltall und die Frage, wie Rohstoffe aus den unendlichen Weiten in Zukunft genutzt werden dürfen. Mit immer besser werdender Raumfahrttechnik könnte das ein Thema sein, dass Gerichte und Unternehmen in Zukunft verstärkt beschäftigen wird, weswegen es sinnvoll und auch interessant ist, sich früh damit zu beschäftigen.

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