Studie

Nächtliches Spielen kann depressiv machen

Wer regelmäßig nachts am Computer spielt, hat ein erhöhtes Risiko für DepressionenDas zeigt eine Studie von Forschern der Universität Basel. In der Untersuchung, die einem möglichen Zusammenhang zwischen Computerspielen und Depressionen nachging, wurden laut einer Mitteilung der Hochschule  650 Spieler des Online-Rollenspiels „World of Warcraft“ befragt, das weltweit von über elf Millionen Menschen gespielt wird.

Die befragten Spieler waren zwischen 13 und 30 Jahren alt. Über 90 Prozent von ihnen waren Männer, und die meisten stammten aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Im Durchschnitt gaben sie an, 22 Stunden pro Woche „World of Warcraft“ zu spielen.

Tageszeit wichtiger als Spieldauer
Insgesamt spielte etwa jeder vierte Studienteilnehmer an fünf bis sieben Tagen pro Woche zwischen 22.00 und 6.00 Uhr. Und es zeigte sich, dass diese „Nachteulen“ deutlich mehr depressive Symptome aufweisen als diejenigen, die weniger häufig in der Nacht spielen.

Zu welcher Tageszeit gespielt wurde, war sogar wichtiger für das Depressionsrisiko als die gesamte Spieldauer in Stunden pro Woche. Über die ganze Teilnehmergruppe gesehen waren depressive Symptome nicht häufiger als in der breiten Bevölkerung.

Zusammenhang unklar
Unklar ist, wie sich der Zusammenhang zwischen nächtlichem Spielen und depressiven Symptomen erklärt. Eine Möglichkeit wäre, dass Nachtspieler unter Schlafmangel oder Schlafproblemen leiden und dies ihre psychische Verfassung beeinflusst. Allerdings gaben die Nachtspieler in der Befragung nicht mehr Schlafprobleme an als Tagspieler - und auch die Schlafdauer erwies sich nicht als Risikofaktor.

Die Forscher vermuten, dass durch das nächtliche Spielen der Schlaf-Wach-Rhythmus der Spieler durcheinandergerät, was zu einer erhöhten Müdigkeit am Tag führt. Möglich wäre aber auch, dass die depressiven Symptome der Auslöser sind: Sie könnten den Rhythmus der Betroffenen dermaßen ins Wanken bringen, dass diese sich erst spätabends vor den Computer setzen.

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