Kontrolle

Obama will 50.000 Körperkameras für Polizisten anschaffen

Wie das Weiße Haus bekannt gegeben hat, sollen in den nächsten drei Jahren 263 Millionen US-Dollar für Training und Körperkameras für Polizisten ausgegeben werden. Dies ist eine Reaktion auf die Ferguson-Proteste. Die Proteste begannen, nachdem ein Polizist den unbewaffneten Teenager Michael Brown erschossen hatte.

Während der Großteil der 263 Millionen US-Dollar für Schulungen und Training von Beamten gedacht sind, sollen um 75 Millionen US-Dollar bis zu 50.000 Körperkameras angeschafft werden. Die Familie von Michael Brown hat in der Vorwoche eine Kampagne gestartet, um "sicherzustellen, dass jeder Polizist auf den Straßen in diesem Land eine Körperkamera trägt." Bei solchen oder ähnlichen Zwischenfällen könne das Videomaterial Aufschluss darüber geben, ob die Beamten korrekt gehandelt haben.

Nicht ausreichend

Experten sehen in dieser Maßnahme einen Schritt in die richtige Richtung, allerdings nicht als ausreichend. In den USA dienen derzeit mehr als 750.000 Polizisten, 50.000 Körperkameras seien zu wenig. Zudem könnten die Körperkameras in einigen Bundesstaaten von Gesetzen für öffentliche Aufzeichnungen betroffen sein. Im US-Bundesstaat Washington müsste etwa Videomaterial, das nicht aktiv für eine laufende Ermittlung verwendet wird, öffentlich zugänglich gemacht werden.

In den USA sind derzeit nur wenige Polizeistellen mit Körperkameras ausgestattet. Die Polizei von Ferguson gehört seit Kurzem dazu, nachdem zwei private Firmen insgesamt 50 Kameras gespendet hatten. In Washington D.C. läuft seit 1. Oktober ein sechsmonatiger Probelauf, der eine Million US-Dollar kostet. Die Polizei von Washington D.C. rechnet damit, dass durch die Körperkameras Beschwerden gegen Beamte um bis zu 80 Prozent zurückgehen werden.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare