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Zimmervermittler

Oberösterreich nimmt sich Airbnb & Co. vor

Waren private Zimmervermittlungsplattformen wie Airbnb bisher vor allem in Wien, Graz und Salzburg ein Thema, spürt nun auch die Tourismusbranche in Oberösterreich den Mitbewerb. Das neue Tourismusgesetz, das derzeit in Begutachtung ist, soll darauf nun Rücksicht nehmen. So will man auch dem Wunsch der Branche nach mehr Fairness nachkommen.

Der Entwurf des neuen Tourismusgesetzes sieht vor, dass die für die Einhebung der Ortstaxen zuständige Behörde die Plattformen dazu auffordern kann, Namen und Kontaktdaten der Unterkunftsgeber weiterzuleiten, hieß es am Donnerstag aus dem Büro des zuständigen LHStv. Michael Strugl (ÖVP). Alternativ kann die oö. Tourismusbeitragsstelle mit einer Plattform vereinbaren, dass die Ortstaxe direkt von der Plattform verrechnet wird.

„Gleiche Spielregeln“

Stefan Praher, Geschäftsführer der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer OÖ, wünscht sich „gleiche Spielregeln“ noch über Steuern und Abgaben hinausgehend. Dabei gehe es um diverse Bestimmungen - vom Brandschutz bis zu den Notwegen -, die gewerbliche Vermieter erfüllen müssen. Es mache keinen Sinn, sich gegen den Trend der Sharing Economy zu stellen, aber es brauche eben „Waffengleichheit“.

Andreas Murray, Geschäftsführer der Ferienregion Traunsee kritisiert ebenfalls die „unfaire Situation“, die derzeit noch herrsche, nämlich dass Vermieter über Airbnb großteils keine Steuern bezahlen. Die Vermittlungsplattformen als ernst zu nehmende Konkurrenz für die Hotellerie der Ferienregion zu bezeichnen, wäre jedoch „weitaus übertrieben“, so Murray. Immerhin werden auf Airbnb und Co. nur einzelne Zimmer oder Wohnungen vermietet, wodurch sie zahlenmäßig den Hotels klar unterlegen seien.

Reichhaltiges Angebot

Sucht man auf den entsprechenden Plattformen im Internet eine Unterkunft in Oberösterreich, so findet man ein durchaus reichhaltiges Angebot, sowohl in Linz als auch im Salzkammergut. Einen genauen Überblick über die tatsächliche Zahl von Vermietern haben die Touristiker aber offenbar allesamt nicht. „Das ist ja das Problem“, so Praher. Er vermutet jedoch, „dass es schon einen gewissen Prozentsatz gibt, der Wohnungen dauerhaft vermietet.“

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