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Verkehr

Onboard-Boxen-Mangel gefährdet tschechische LKW-Maut

Das tschechische Verkehrsministerium hat zu wenig Mauterfassungsgeräte (Board-Boxen) für die Lkw-Maut, was in den kommenden Wochen die Einhebung der Zahlungen gefährden könnte. Verkehrsminister Daniel Tok räumte das Problem ein und kündigte ein Rettungs-Szenario an, berichtete die tschechische Tageszeitung "Mlada fronta Dnes" (MfD) in ihrer Onlineausgabe.

Zu lange gezögert

Derzeit gibt es nur mehr 17.000 Boxen auf Vorrat, wobei der monatliche Verbrauch etwa bei 12.000 liegt, hieß es. Das Ministerium hat laut dem Blatt "lange gezaudert" und 54.000 neue Boxen erst Ende November beim Lieferanten und Betreiber des Lkw-Mautsystems, dem österreichischen Unternehmen Kapsch TrafficCom, bestellt.

Kapsch muss laut Vertrag die Boxen in drei Monaten liefern. Der Chef von Kapsch in Tschechien, Karel Feix, erklärte dazu, er könne nicht garantieren, dass man die Boxen schneller als vertraglich vereinbart liefern werde.

Ausweichroute

Laut der Zeitung könnte das Problem "fatale Folgen" haben. Nicht nur neu angemeldete Frächter, sondern auch jene, die bereits in dem Maut-System registriert sind, könnten den Zahlungen ausweichen. Die registrierten Fahrer könnten nämlich auf die Box-Kaution 1.550 Kronen (57,4 Euro) verzichten und sagen, dass sie die Box verloren hätten. Das Ministerium könne dann keine neue Box zur Verfügung stellen.

Das Problem kam in einer Zeit, wo die Erlöse der Lkw-Maut steigen. 2014 brachte die Lkw-Maut dem Staat 8,7 Mrd. Kronen (322 Mio. Euro), heuer wird mit rund 9,7 Mrd. Kronen gerechnet.

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