Online-Netzwerk für den Gemeindebau
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Rund 3000 Menschen wohnen im Theodor-Körner-Hof in Wien-Margareten, der in den 1950er-Jahren erbaut wurde. Jetzt steht im Hof neben der Hundezone und dem Kinderspielplatz ein moderner Glascontainer, bereitgestellt von T-Systems Österreich. In dem Container, der offiziell "T-Systems Media Box" heißt, befinden sich 14 Laptop-Arbeitsplätze. Außerdem gibt es einen Drucker und ein offenes WLAN-Netzwerk.
Viele Anwohner wissen noch nicht, was es mit der Schachtel auf sich hat, doch das soll sich in den nächsten Wochen ändern. Ab Donnerstag gibt es im Container nämlich ein vielfältiges Computer- und Internet-Programm für die Bewohner des Gemeindebaus. Im Rahmen eines Job-Cafes wird mit Jugendlichen etwa an Bewerbungsschreiben gebastelt, Kinder können einen Computerführerschein machen, für Frauen gibt es einen Workshop zur "praxisorientierten Computerarbeit", zudem gibt es Einschulungen in Office Word und Excel für alle.
Digitale Kluft soll verringert werden
„Wir starten dieses Pilotprojekt, um allen Menschen unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft, Wohnort, Medienkompetenz oder Behinderung Zugang zu Informations- und Kommunikationstechnologien zu bieten", sagte Martin Katzer, Vorsitzender der Geschäftsführung T-Systems in Österreich, bei der Projekt-Präsentation: "Damit sollen eine Überwindung der digitalen Kluft der Gesellschaft und eine Verbesserung der Chancengleichheit in unserer Informations- und Wissensgesellschaft geschaffen werden."
Diese Idee ist freilich nicht neu - so gibt es etwa bereits den
Ziel ist es, seine Nachbarn und andere Hausbewohner übers Web kennenzulernen und sich in Folge auch offline gegenseitig zu unterstützen. Am Donnerstag wird den Bewohnern daher das eben gestartete Portal koernerhof.at präsentiert. Dieses besteht etwa aus einem Social Media-Bereich namens "Treffpunkt". Hier können sich Gemeindebau-Bewohner registrieren, um mit Nachbarn und Bewohnern zu kommunizieren oder ihnen "virutell" auf die Schulter zu klopfen. Nutzer könnnen auch ihre Nachbarn im Online-Portal suchen, denn auch die Eingabe der Stiege ist im Suchfeld möglich.
Nachbarschaftshilfe und Kursprogramm
Der zweite Teil der von UGC, dem Entwickler der österreichischen Social-Media-Plattform Sankt Onlein, gebastelten Portals, liefert Informationen: Zu Ärzten in der näheren Umgebung, zur Mieterbetreuung oder zu Apotheken-Öffnungszeiten. Auch das Kursprogramm für den Container kann abgerufen werden. Die Mieter können sich auf diesem Weg auch für die Kurse anmelden.
Die Userdaten werden dabei von den Betreibern von Sankt Onlein auf hauseigenen Servern im 10. Bezirk gespeichert, erzählt Georg Kandutsch von dem Online-Netzwerk der futurezone. Eine direkte Vernetzung mit Sankt Onlein gibt es allerdings nicht, die User können lediglich ihre auf koernerhof.at geposteten Inhalte auch auf Sankt Onlein teilen. "Diese Integration gibt es auch mit Twitter und Facebook", so Kandutsch.
Registrieren können sich Nutzer ab 14 Jahren. „Koernerhof.at soll die Kommunikation zwischen den Bewohnern verbessern. Damit die Menschen so wieder mehr miteinander zu reden beginnen. Den anderen mitteilen, wenn die Katze entlaufen ist oder sie ihre Modellbau-Sammlung verkaufen wollen. Es soll eine Kommunikations-Plattform der Nachbarschaftshilfe sein", fügt Kandutsch hinzu.
Geringe Kosten und viele Partner
Die Container-Box soll in einer ersten Stufe vorwiegend als Schulungsort dienen. Öffnungszeiten außerhalb der Schulungszeiten seien vorerst nicht geplant, bestätigt T-Systems. Die für Gemeindebaubewohner kostenlosen Schulungen werden von Mitarbeitern von Projektpartnern wie dem 5erHaus, wohnpartner Wien, der Mobilen Jugendarbeit Margareten oder der Österreichischen Computer Gesellschaft pro bono abgehalten.
Die Infrastruktur-Investitionskosten für Container, Transport, Elektriker und weiterer, kleinerer Nebenkosten belaufen sich laut T-Systems auf rund 25.000 Euro. Die Motivation für dieses Projekt entsprang laut Katzer dem Wunsch, Haushalten mit dem Einsatz von Technik das Leben zu erleichtern. "Wir sind aber rasch am Boden der Realität angekommen und haben gemerkt, dass man Menschen im Gemeindebau beispielsweise nicht für per App gesteuerte Jalousien begeistern kann, bevor sie nicht mit der Technik vertraut sind."
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