Symbolbild.
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© DPA/Jens

USA

Polizei-Software errechnet Bedrohlichkeit von Personen

Einige Polizeidienststellen in den USA haben Software im Einsatz, die einschätzen können soll, ob von einer Person eine Bedrohung ausgeht, wie die Washington Post berichtet. Der Algorithmus analysiert dabei frühere Straftaten, die finanzielle Situation und Postings in sozialen Medien. Um an die Informationen zu gelangen durchsucht die Software das Internet und öffentlich verfügbare Datenbanken, etwa über den Immobilienbbesitz von Personen. Als Output liefert das System eine Einteilung der überprüften Menschen in drei Gefahren-Kategorien. nämlich grün gelb oder rot.

Raum vor Missbrauch

Geht ein Notruf bei einer Polizeistation ein, können beteiligt Personen überprüft werden, um festzustellen, ob der Einsatz riskant für die einrückenden Beamten werden könnte. Kritiker sehen hingegen viel Platz für Missbrauch. Die Software stellt einen Eingriff in die Privatsphäre der zu kontrollierenden Personen dar, der kaum einer Regulierung unterliegt. Es wird befürchtet, dass der Algorithmus etwa durch Missinterpretation von Internetkommentaren zu unnötig harschem Vorgehen von Beamten bei Verhaftungen führen könnte.

Verschiedene Hersteller bieten entsprechende Programme an, in der Stadt Fresno etwa kommt Software namens "Beware" des Herstellers Intrado zum Einsatz. Wie genau die Software zu ihrer Einschätzung kommt, ist ein Betriebsgeheimnis. Der Stadtrat von Fresno hat sich Ende des vergangenen Jahres mit Beware beschäftigt, weil bekannt wurde, dass die Software den Bedrohlichkeitsindex einer Frau erhöht hatte, weil sie über das Kartenspiel "Rage" getwittert hatte. Rage ist demnach eines der Schlüsselwörter für die Software. Die Diskussion um das System dauert in Fresno weiter an.

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