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RTR warnt vor Tariffallen bei Smartphones

"Wir beobachten in den letzten Monaten eine starke Zunahme von Anfragen und Verfahren wegen Überschreitung von Datenvolumina, die durch die Internetnutzung mittels Smartphones entstehen und oftmals ungewollt hohe Kosten verursachen", weist Georg Serentschy, Geschäftsführer der RTR-GmbH für den Fachbereich Telekommunikation und Post, auf ein neues Problemfeld bei Endkundenbeschwerden hin.

"Bewusstsein beim Nutzer fehlt"

Dieses Jahr landen mit Sicherheit viele neue Smartphones unter dem Weihnachtsbaum. Diese würden häufig hohe Datenmengen verursachen, egal ob sie Android, iPhone oder anders heißen. Allerdings sei vielen Nutzern zu wenig bewusst, dass diese Geräte auf Internetnutzung aufbauen und Datentransfer verursachen, so Serentschy.

Datenmengen entstehen beispielsweise beim Ansehen von YouTube-Videos, beim Mailen oder Surfen, aber auch die sogenannten Apps, kleine Programme, die man sich selbst installieren kann, stellen oft Internetverbindungen her. Mit dem Umstieg auf ein Smartphone steigt der Datenverbrauch im Vergleich zu altmodischen Handys "sprunghaft" an. Kunden seien sich jedoch dessen großteils nicht bewusst, da die Prozess oft im Hintergrund ablaufen, heißt es seitens der RTR.

Geeigneten Datentarif abschließen

Die RTR rät daher, gleichzeitig mit dem Smartphone-Kauf oder -Geschenk einen geeigneten Datentarif abzuschließen. "Das böse Erwachen kommt erst mit der nächsten Rechnung, wenn zusätzlicher Datenverbrauch verrechnet wird", meint Serentschy, der zugleich warnt: "Selbst Verträge, die großzügige Pauschalen von einigen Gigabyte pro Monat vorsehen, können bei intensiver Nutzung von Smartphones zu Kostenfallen werden."

Diese Warnung ist laut einer jüngsten Erhebung für die FUTUREZONE allerdings noch etwas verfrüht. Zwar wird der Datenverbrauch in Zukunft rasant wachsen, aber derzeit verbraucht etwa ein durchschnittlicher iPhone-User laut T-Mobile und Orange nur rund 250 Megabyte an Daten.

250 MB durchschnittlicher Verbrauch

Werner Reiter, Sprecher der A1 Telekom Austria, sagte der FUTUREZONE, dass Smartphone-Kunden im Schnitt auf ein Datenvolumen von 113 MB im Monat kommen. Dabei gab er jedoch zu bedenken, dass hier auch die älteren TriBand-Geräte miteinbezogen werden und der Verbrauch bei Kunden mit 3G-fähigen High-End-Geräten dementsprechend höher ist. Ähnlich sieht die Lage beim Mobilfunker Orange aus, hier verbraucht der durchschnittliche User eines Smartphones 123 MB im Monat, ein Durchschnitts-iPhone-User liegt bei 264 MB. Der Mobilfunkbetreiber "Drei" sprach von rund 500 MB an Traffic. Mit einem Gigabyte pro Monat dürfte man als Durchschnittsuser daher gut über die Runden kommen.

Serentschy von der RTR empfiehlt hingegen einen Flat-Tarif. "Auf der sicheren Seite ist man bei Flat-Tarifen - hier zahlt man einen Pauschalpreis unabhängig vom konsumierten Datenvolumen." Zur Kostenfalle können laut RTR vor allem jene Tarife werden, bei denen man nach Verbrauch der inkludierten Datenmenge wesentlich mehr pro MB zahlt als innerhalb der Pauschale. Bei solchen Produkten sollten man sich die Kosten für die Datenmengen außerhalb der Pauschalen sehr genau ansehen.

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(futurezone/APA)

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