Russen, der Pokemon go in Kirche spielte, droht Haft
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Ihm drohen bis zu fünf Jahre Gefängnis. Ruslan S. aus Jekaterinburg wird unter anderem die Verletzung religiöser Gefühle vorgeworfen. Er hatte einen Film von der Aktion im Sommer 2016 ins Internet gestellt.
„Niemanden gestört“
Ruslan S. weist die Vorwürfe zurück. „Im Gegensatz zu Pussy Riot habe ich niemanden gestört“, sagte er der Zeitung „Nesawissimaja Gaseta“ zufolge. Die Frauen-Punkband Pussy Riot hatte 2012 in einer spektakulären Aktion in einer Moskauer Kathedrale Präsident Wladimir Putin scharf kritisiert und enge Verbindungen zwischen Kirche und Staat angeprangert. Zwei Bandmitglieder waren zu Haftstrafen verurteilt worden. Später begnadigte Putin sie.
Inquisitions-Vorwürfe
Der Fall von Ruslan S. löste in der russischen Blogger-Szene scharfe Kritik aus. Manche warfen der orthodoxen Kirche Inquisition vor. Der Angeklagte selbst sagte, er sei bereit, sich zu entschuldigen und gemeinnützige Arbeit zu verrichten. „Aber eine Haftstrafe von fünf Jahren halte ich nicht für angemessen“, sagte er. Sein Anwalt forderte der Agentur Tass zufolge eine Bewährungsstrafe.
Kommentare