Nordkoreas Führer Kim Jong-un, kurz bevor er den aktuellen Exploit entdeckt und mehrere Programmierer "verschwinden" lässt (Symbolbild)
Nordkoreas Führer Kim Jong-un, kurz bevor er den aktuellen Exploit entdeckt und mehrere Programmierer "verschwinden" lässt (Symbolbild)
© APA/EPA/KCNA

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Russische Firma bringt Nordkorea eine neue Internetleitung

Nordkorea hat über eine russische Firma einen zweiten Zugangsweg zum Internet eröffnet. Die Internet-Analysefirma Dyn Research erklärte, seit Sonntag 11.08 Uhr MESZ werde etwa 60 Prozent des nordkoreanischen Datenverkehrs über TransTeleCom abgewickelt. Über den bisher alleinigen Zugangsweg China Unicom fließe der restliche Datenstrom.

TransTeleCom erklärte, es gebe seit 2009 ein Abkommen mit Nordkorea, bestätigte neue Verbindungen jedoch nicht. Durch sie werde Nordkorea besser Cyberangriffe steuern können, warnte Bryce Boland, der für den Raum Asien-Pazifik zuständige Technologie-Vorstand des Sicherheitsunternehmens FireEye. Westliche Regierungen machen Nordkorea für zahlreiche größere Hackerangriffe verantwortlich, darunter die auf Sony Pictures, Banken und die WannaCry-Attacke. Die Regierung in Pjöngjang weist die Vorwürfe zurück.

Weniger abhängig

Über die Verbindung war zunächst von dem Projekt 38 North des US-Korea-Instituts der Johns Hopkins Universität berichtet worden. Ein zweiter Internet-Zugang verringert Nordkoreas Abhängigkeit in diesem Bereich von einem einzelnen Staat in einer Zeit, in der es wegen seiner Raketen- und Atomtests international unter wachsendem Druck steht.

Erst kürzlich wurde bekannt, dass das US Cyber Command seit März 2017 DoS-Attacken gegen Nordkorea einsetzt. So soll das Internet des nordkoreanischen Geheimdienstes lahmgelegt und damit Cyberattacken gegen die USA verhindert werden. Durch die zweite Datenleitung müssen die USA jetzt mehr Ressourcen einsetzen, um das gewünschte Resultat zu erhalten.

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