Samsung-Lieferant beschäftigt Kinderarbeiter
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Die NGO China Labor Watch wirft dem Elektronikriesen Samsung vor, dass einer seiner Auftragshersteller derzeit Kinderarbeiter beschäftigen würde, die Samsung-Produkte wie DVD-Player und Smartphones herstellen. Laut der Organisation habe man bei einer Kontrolle von HEG Electronics sieben Mitarbeiter gefunden, die jünger als 16 Jahre alt sind, einer davon ist erst 14. Der Lohn für die Fließbandarbeit beträgt knapp einen US-Dollar pro Stunde. Die chinesischen Arbeitsgesetze verbieten eigentlich die Beschäftigung von Mitarbeitern, die jünger als 16 Jahre alt sind, zahlreiche Firmen halten sich jedoch aufgrund des starken Preiswettbewerbs nicht daran.
Samsung: "Keine Unregelmäßigkeiten"
Laut dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht beschäftigt HEG derzeit knapp 2.000 Mitarbeiter, von denen rund 80 Prozent Schüler sein sollen, die während ihrer Ferien von den Schulen als Praktikanten beim chinesischen Auftragshersteller angemeldet werden. Samsung selbst gibt an, dass man in zwei Inspektionen dieses Jahr in den betreffenden Firmen "keinerlei Unregelmäßigkeiten" feststellen konnte. Man wolle jedoch in einer dritten Überprüfung den Vorwürfen auf den Grund gehen. China Labor Watch gab im Bericht unter anderem zu Bedenken, dass die von Samsung beauftragte Agentur Intertek dafür bekannt sei, Bestechungsgelder zu akzeptieren.
Schläge und Geldstrafen
Der Bericht dokumentiert die Arbeitsbedingungen der HEG-Mitarbeiter recht deutlich. So hätten viele Mitarbeiter sechs Tage hindurch bis zu elf Stunden am Tag gearbeitet und erhielten Geldstrafen für von ihnen entdeckte Fehler. Einige Mitarbeiter wurden auch geschlagen oder dazu gezwungen, den ganzen Tag hindurch zu stehen. China Labor Watch fordert in seinem Bericht, dass HEG die Beschäftigung von Kinderarbeitern einstellen soll, sodass diese ihre Ausbildung fortsetzen können.
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