SAP-Prozess: Versteckspiel um HP-Chef
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Seit zwei Wochen versuchen Oracle-Mitarbeiter Apotherk ausfindig zu machen, um ihm eine Zeugenvorladung zu übergeben, berichten US-Medien. Bisher aber vergeblich.
Nicht einmal in der Nähe der HP-Zentrale im kalifornischen Palo Alto sei Apotheker seit seinem Amtsantritt vor zwei Wochen gesichtet worden, hieß es in Medienberichten. Offiziell befindet sich Apotheker auf Antrittsbesuch bei Kunden und Mitarbeitern in aller Welt.
Oracle wirft SAP den Diebstahl von Daten vor, was die Deutschen im Kern bereits zugaben. Nun geht es um die Schadenssumme. SAP bietet 40 Millionen Dollar, Oracle verlangt einen Milliardenbetrag.
"Wichtiger Zeuge"
Oracle nennt Apotheker einen wichtigen Zeugen. Die Bemühungen, Apotheker vor Gericht zu zitieren, verstärkte Oracle aber erst, als der Deutsche von HP angeheuert wurde. Die einstigen Partnerfirmen HP und Oracle sind sich seit Monaten spinnefeind.
Zuerst kaufte Oracle den Großrechnerspezialisten Sun und wurde damit zum direkten HP-Konkurrenten. Dann warf der HP-Verwaltungsrat Konzernchef Mark Hurd nach einer Liason mit einer Mitarbeiterin raus, woraufhin sein Freund und Oracle-Chef Larry Ellison vor Wut schäumte und Hurd kurzerhand selbst einstellte.
HP beteuerte wiederholt, Apotheker wisse nichts von den Machenschaften bei SAP, und das einzige Ziel der Zeugenvorladung sei, ihn von seiner neuen Aufgabe abzuhalten. Oracle-Anwalt David Boies nahm die Suche zuletzt aber sportlich: "Wir strengen uns mächtig an, ihn zu finden, und er strengt sich mächtig an, von uns nicht gefunden zu werden."
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(dpa)
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