FILE PHOTO - Power-generating windmill turbines are pictured at 'Amrum Bank West' offshore windpark in the northern sea near the island of Amrum
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Schwedische Windräder haben Probleme mit Kampfjets

Schwedens Windenergiebranche hat ein Problem mit der Entscheidung der Regierung größere Gebiete für Tiefflugmanöver seiner Luftstreitkräfte zu reservieren. Eine Reihe von Windenergieprojekten, auch bereits genehmigte, sind davon betroffen. Für manche Betreiber ist unklar, ob ihre Projekte fortgesetzt werden können. Laut Aussagen des Stromversorgers Vattenfall sind vier seiner Projekte von den neuen militärischen Sperrgebieten bedroht, berichtet Reuters.

2,8 Gigawatt

Wie die Windenergie-Lobby Svensk Vindenergi errechnet hat, können durch die militärischen Sperrzonen Windräder wohl nicht errichtet werden, die auf eine Gesamtleistung von 2,8 Gigawatt kommen würden - das entspricht 42 Prozent der aktuellen Stromproduktion aus Windkraft in Schweden. Windenergieunternehmen verlangen nun klare Auskünfte von der Regierung: "Eine Klarstellung ist wichtig, damit Entwickler nicht Geld in Projekte stecken, die aufgrund der Ansichten des Militärs eine geringe Chance auf Zulassung haben", meint Johan Hammarqvist vom Windradbauer Eolus Vind.

Höhere Windräder

Besondere Unklarheit herrscht über bereits genehmigte Projekte, die allerdings erweitert werden sollen. Dabei geht es etwa um die maximale Bauhöhe. Mehrere bis zu 150 Meter hohe Windräder sollen künftig doch über 200 Meter hoch werden.

Kompromissbereites Militär

Auch der schwedische Energieminister Ibrahim Baylan zeigt sich besorgt über die Pläne des Militärs. Die Regierung sollte sich seiner Meinung nach bewusst sein, dass das Land das Ziel verfolgt, seine Stromerzeugung bis 2040 vollständig mit erneuerbarer Energie abzudecken. Das Militär signalisiert unterdessen ein Einlenken. Einige Projekte könnten eventuell auch in der angedachten Sperrzone betrieben werden, heißt es.

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