Ausschnitt aus dem Smart-City-Gewinnerprojekt "Aufkleber – verpackungsfreies Einkaufen".
Ausschnitt aus dem Smart-City-Gewinnerprojekt "Aufkleber – verpackungsfreies Einkaufen".
© Screenshot/YouTube

Ideenwettbewerb

Smart City Award: Das sind die Gewinner

Gesucht wurden vom Klima- und Energiefonds im Zuge des Smart City Awards Installationen, Aktionen oder Interventionen in urbanen Räumen. Sie müssen keinen Bestand haben, jedoch einen Beitrag zum Motto „Greening the City“ leisten. Die besten Ideen wurden mit 500 Euro prämiert. Die futurezone stellt euch die Gewinnerprojekte rund um die besten Ideen für eine Smart City vor:

Der intelligente Einkaufswagen
Sackerl Adé! Müllvermeidung leicht gemacht. Patrizia F.‘s intelligenter Einkaufswagen ist ein vielseitiger moderner Einkaufskorb. Das Prinzip: Ein Einsatz, passend für alle gängigen Supermarkt-Einkaufswägen. Äpfel, Käse, Gebäck & Co werden ganz ohne Einwegverpackung in Behältern verstaut. Darin können die Einkäufe gewogen, nachhause transportiert und verstaut werden. Sämtliche Materialien des Korbes sind biologisch abbaubar. Mit diesem System könnten in der Praxis Kosten für Verpackung sowohl beim Händler, als auch beim Konsumenten eingespart und Müllberge reduziert werden. Der Einkauf wird billiger und nachhaltiger. Smart.

Flix – Geh’s an mit der CleanApp
Highscores fürs Müll klauben. Robert P. hat den Prototyp einer App entwickelt, die Müllsammeln zum Spiel macht und zeigt, dass Gruppen von Menschen mit wenig Aufwand viel bewegen können. Spielerisch werden einer jungen Zielgruppe Grundwerte des Miteinanders und des ökologischen Gemeinwohls vermittelt. Eine digitale Karte zeigt die eigene Position sowie nächstgelegene öffentliche Mülleimer. Finden Spielende Müll, wird er fotografiert und entsorgt. Für jede Aktion gibt es Punkte und das Foto wird Teil eines kollektiven Fotomosaiks. So macht die App überdies sichtbar, wo wieviel Müll gefunden wurde. Schon gescort? Na dann Flix!

Coffee to grow
Würmer mit schwarzem Gold füttern. Kaffeesatz landet für gewöhnlich im Müll. Nicht so auf der „City Farm Schönbrunn“. Simon K. und seine MitgärtnerInnen sammeln diesen vermeintlichen Müll in umliegenden Kaffeehäusern ein. Auf der City Farm wird er an Würmer verfüttert, die ihn in nährstoffreichen Humus umwandeln. So wird auf energieaufwändig produzierten Kunstdünger verzichtet und ein geschlossener Nährstoffkreislauf demonstriert. Nur ein Beispiel von vielen, wie in Wiens erstem „Childrens‘s Garden“ in Workshops, Führungen und Gartenbildungsprogrammen für Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene Themen wie Nährstoffrecycling smart vermittelt werden.

Haus of Commons
Gemeinsam geht’s effizienter als einsam. Das „Haus of Commons“ in Innsbruck ist ein Gründerzeit-Mietshaus, dessen BewohnerInnen im Kollektiv daran arbeiten, ihren ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Die BewohnerInnenzahl und die Energieeffizienz wurden erhöht, Fahrradabstellplätze geschaffen. Darüber hinaus nutzen Heinz F. und seine MitstreiterInnen möglichst vieles gemeinsam. Das reicht vom Garten bis unters Dach, von Alltäglichem bis zu selten benötigten Geräten und Ersatzteilen. Neueste Zugänge im Gemeingut: Popcornmaschine, Spargelkocher und Pommes-Presse. Entschieden, gekauft, gebaut und gefeiert wird – Sie haben es längst erraten – gemeinsam.

Upcycling-Café
Vorhandenes neu nutzen. Das Upcycling-Café wurde von Andrea L. gemeinsam mit weiteren BewohnerInnen der Gemeinde Wolkersdorf in einem leerstehenden Geschäftslokal gegründet. Hier führt man Aktionen zur Weiternutzung gebrauchter Kleidung und anderer Textilien durch. Von der Modenschau über die Nähwerkstatt bis hin zur Kleidertauschparty ist für alle etwas dabei. Selbst die textile Ausstattung des Cafés wurde vor Ort selbst hergestellt. Die gemeinsamen Aktivitäten stärken das Miteinander in Wolkersdorf, beleben die Innenstadt und schonen Ressourcen. Smart.

Gemüsegarten über den Dächern Wiens
Grüne Oase. Ein grauer Innenhof in der Wiener Josefstadt wird durch einen Gemüse- und Pflanzengarten belebt. Lydia E. hat nicht nur ihre eigene Terrasse begrünt. Durch schönere Aussicht, Verbesserung des Mikroklimas und nicht zuletzt durch die Ernte steigert sie die Lebensqualität der ganzen Hausgemeinschaft. Selbstbewässernde Pflanztöpfe, Regenwasserspeicher und eigene Saatgutproduktion machen den Mini-Garten sogar ein Stück weit autark. Die Nachbarn sind begeistert. Und auch ArbeitskollegInnen und FreundInnen werden auf die Ernte eingeladen. So werden viele Menschen für frisches, selbstgezüchtetes Gemüse und das Stadtgartl-Erlebnis begeistert.

Green Shining in the dark
Ottakring leuchtet. Man sammle reflektierende Materialien, die nicht mehr gebraucht werden, führe diese in offenen Nähräumen neuen Nutzungen zu - und staune! Gemeinsam mit SchülerInnen stellt Eveline L. im Nachbarschaftszentrum Kleidung und Taschen her. Und auch Fahrräder und andere Gegenstände werden im Dunkeln zum Erstrahlen gebracht. Beim gemeinsamen Nähen und Basteln kommen Menschen zusammen. Es wird Wissen ausgetauscht und weitergegeben. So lernen Interessierte, sich selbst Dinge zu nähen und zu reparieren. Und sicherer macht einen dieses leuchtende Beispiel smarten Denkens auch noch. Leiwand.

GEMEINSAM Recyclingmöbel aus Sperrmüll herstellen
Möbel für die Gemeinschaft. Doris H. und ihre KomplizInnen hauchen Sperrmüll neues Leben ein. Ausrangierter Hausrat wird zu neuen Möbelstücken verwandelt und im „PlauderCafé“ kommunikativ genutzt. So beginnt Ressourcenschonung bereits bei der Einrichtung. Das „PlauderCafé“ in Wolkersdorf ist ein Gemeinschafts-, Nachbarschafts- und Sozialcafé. Im ehemals leerstehenden Geschäftslokal werden auf verschiedenen Ebenen Alternativen zum schnellen Konsum gelebt. Veranstaltungen wie Kostnixladen, Tauschecke oder Restlkochen stehen am Plan. Die neuen, individuellen Möbel sollen inspirieren und verbinden. Wohnst du noch, oder schonst du schon?

Wanderbäume
Kein Baum? Kein Problem! Bei Karin N. werden Pflanzen wanderlustig. Sie begrünt die Stadt mit Gehölzen in mobilen Töpfen. Wo zuviel Grau und zu wenig Grün herrscht, platziert sie auf Wunsch schnell und unkompliziert den einen oder anderen Baum. Der verbessert vor Ort das Klima, schafft bessere Luft, spendet Schatten, Früchte und Freude. BewohnerInnen der Umgebung sorgen für „ihre“ Pflanzen. Werden die grünen Freunde anderswo benötigt, gehen sie einfach auf Wanderschaft und bereichern weitere Orte um ihre Anwesenheit. So ermöglichen die Wanderbäume rasche Linderung bei Pflanzenmangel im öffentlichen Raum. Topfpflanzen, geht´s bitte spazier´n!

Aufkleber – verpackungsfreies Einkaufen
Wurst und Käse einkaufen, mit eigener Vorratsdose? Geht das? Und darf man das? Lisa V.‘s Aufkleber schaffen Klarheit. „Wir befüllen gerne Ihren mitgebrachten Behälter“ und „Wir geben gern das Gebäck in Ihr Stoffsackerl“, das steht auf den Stickern, die von HändlerInnen in ihren Läden angebracht werden können. So weiß man, dass man darf. Auch, wenn man noch gar nicht auf die Idee gekommen war. Mit den Aufklebern werden KundInnen dazu animiert, die heutzutage wenig genutzte Möglichkeit des verpackungsfreien Einkaufens auszuprobieren und – wer weiß? – zur Gewohnheit werden zu lassen. Geht.

Material-Koje
Reststoffverwertung im Grätzl – bei uns kommt nix weg. Was für die einen nutzlos ist, ist für die anderen wertvolles Rohmaterial, Ausgangspunkt für Neues, Kreatives und Reparierbares. Zu finden in der Ottakringer „Material-Koje“. Dort haben Maria S. und ihre KollegInnen vom „Recycling-Kosmos“ einen Raum geschaffen, der als Umschlagplatz für Reststoffe dient, die bei umliegenden Betrieben anfallen. Weil sie zu wertvoll zum Entsorgen sind, werden sie eingesammelt und über die Koje an neue NutzerInnen weitergegeben. Zu finden sind hier beispielsweise Schachteln, Verschlüsse, Schläuche, Folien, Kanister, Folien, Kabel und vieles mehr. Bewusster Umgang mit Stoffen schont Umwelt und Geldbörsel.

♡ markta.at – bringt die Region auf den Tisch
Mehr als ein digitaler Bauernmarkt. Raus auf´s Land ist´s eine Weltreise, der Wochenmarkt hat nur wenige Stunden geöffnet, der Supermarkt um´s Eck hingegen fast durchgehend. Klare Sache? Nicht, wenn es nach Theresa I. geht. Ihre Online-Plattform markta.at schafft Raum und Struktur für ökologisch nachhaltige Lebensmittelversorgung mit kurzen Wegen. Die Zauberformel lautet: Selbstbestimmter, regionaler und interaktiver Direkthandel. ProduzentInnen stellen ihre Ansätze und Produkte selbst vor, KonsumentInnen erfahren mehr als auf ein Etikett passt, eine Community entsteht und schon hat der Bauernmarkt rund um die Uhr geöffnet.

Disclaimer: Dieser Beitrag entstand im Zuge einer Kooperation zwischen dem Klima- und Energiefonds und futurezone.

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