Zähler-Manipulation

Smart-Meter-Skandal in Malta aufgedeckt

Es entstand laut der Zeitung „Malta Independent“ für den staatlichen Energiekonzern ein Schaden von rund 30 Millionen Euro. Insgesamt sollen 1000 intelligente Stromzähler (Smart Meter) manipuliert worden sein.

Die intelligenten Stromzähler wurden vor fünf Jahren ausgetauscht und ersetzen seither die mechanischen Ferraris-Zähler. Von 250.000 installierten intelligenten Zählern sollen rund 1000 manipuliert worden sein. Neun Mitarbeiter des Energieversorgers Enemalta sind bisher in diesem Zusammenhang verhaftet worden.

Geschicktes Vorgehen

Damit die Manipulation bei den Stromzählern nicht sofort aufflog, gingen die Kriminellen geschickt vor. Sie regelten nicht nur Verbrauchskurven nach unten, sondern ließen den Verbrauch bei anderen Kunden auch nach oben steigen. So blieb der Skandal längere Zeit unentdeckt. Die Mitarbeiter ließen sich von Kunden, die den Verbrauch heruntergeregelt haben wollten, bezahlen. Die Kunden, die dieses "Angebot" in Anspruch genommen haben, sollen laut Zeitungsberichten nicht bestraft werden.

Der amtierende Energieminister wird von der Oppositionspartei beschuldigt, von den Vorfällen gewusst zu haben. Die amtierende Labour-Partei weist die Vorwürfe zurück und beschuldigt hingegen die nationalistische Partei der Korruption. Der Skandal hinterlässt daher auch auf politischer Ebene Spuren.

Derzeit ist nicht bekannt, welche Zählermodelle von der Manipulation betroffen ist.

In Österreich ist die Einführung von intelligenten Stromzählern bis zum Jahr 2019 in 95 Prozent aller Haushalte geplant. Sicherheitsexperten warnten seit jeher davor, dass digitale Zähler leichter manipulierbar sein sollen als analoge, mechanische Stromzähler.

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