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Roaming

So sparen Handy-Nutzer im Ausland künftig Geld

Im Urlaub geht jeder dritte Europäer auf Nummer sicher und schaltet im europäischen Ausland sein Handy lieber ab. Zu groß ist die Angst vor einer teuren Rechnung. Denn auf Reisen fallen hohe Extragebühren für den Anruf nach Hause oder das Lesen von Mails an.

Auf Druck der EU müssen Mobilfunkanbieter seit Jahren die Preise für Telefonate, SMS und mobiles Internet-Surfen im Ausland senken. Ab morgen, Dienstag, gelten wieder neue Obergrenzen.

Was ist „Roaming“ überhaupt?

Das Wort stammt aus dem Englischen und bedeutet „umherwandern“: Wenn ein Verbraucher im EU-Ausland telefoniert, wandert er in ausländischen Mobilfunknetzen umher. Für die Weiterleitung von Gesprächen und Daten verlangen die Anbieter daher Roaming-Gebühren. Noch 2012 machten sie damit 5 Mrd. Euro Umsatz.

Was ändert sich ab 1. Juli?

Ab diesem Stichtag gelten neue gesetzliche Obergrenzen - zum achten Mal seit 2007. Ein Anruf aus dem europäischen Ausland kostet dann maximal 19 statt 24 Cent pro Minute plus Mehrwertsteuer. Eingehende Anrufe verbilligen sich um 28,5 Prozent von 7 auf 5 Cent pro Minute und der SMS-Versand sinkt um 25 Prozent von 8 auf 6 Cent.

Was ist neu beim Internet-Surfen im Ausland?

Die Anbieter dürfen maximal 20 Cent vor Steuern (statt 45 Cent) pro Megabyte Datenvolumen verlangen. Erst seit Sommer 2012 gibt es solche Grenzen, vorher zahlte ein Nutzer oft bis zu 4 Euro.

Was bekommt der Verbraucher ab 1. Juli für 10 Euro?

Die EU-Kommission rechnet vor: Wer 10 Euro an Roaming-Kosten zahlt, kann auch im Urlaub den Kontakt mit Freunden und Familie halten und sich etwa über die Fußball-WM informieren. Für diesen Betrag kann ein Verbraucher zum Beispiel drei Fotos hochladen, 10 Minuten Nachrichten lesen, eine halbe Stunde auf Facebook verbringen, einen Blick auf den Wetterbericht per App werfen, eine Weltmeisterschafts-App herunterladen und auf YouTube ein Video mit den besten Toren sehen.

Wann soll ganz Schluss sein mit den Auslandsgebühren?

Am 15. Dezember 2015. EU-Kommissarin Neelie Kroes sagt: „Ich bin zuversichtlich, dass diese Gebühren vor Weihnachten 2015 für immer wegfallen werden.“ Sie hatte zunächst Sommer 2016 vorgeschlagen, doch das Europaparlament forderte den früheren Termin. Nun müssen sich die EU-Staaten noch einigen - was Kroes bis zum Jahresende erwartet.

Und wie sieht es aus beim Telefonieren außerhalb der EU?

Für Übersee oder Asien gelten die Regeln nicht. Die EU kann ihre Gesetzgebung nämlich nicht auf außereuropäische Länder anwenden.

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