Interaktiver Bildschirm reagieren auf ihre Umgebung
Interaktiver Bildschirm reagieren auf ihre Umgebung
© Aeneas Media

Reklametechnik

Sonnenschein wirkt sich auf die Werbung aus

Neben dem Handel, der zunehmend interaktive Bildschirme für smartes Shopping verwendet, setzt auch die Werbeindustrie auf interaktive Displays. Die darin integrierten technischen Features ermöglichen den Displays auf ihre Umgebung, beispielsweise auf das Wetter, zu reagieren und personalisierte Werbebotschaften zu verbreiten.

Josef F. Toman von der Medienfirma Aeneas Media, erklärt der futurezone mit welchen technischen Eigenschaften die neue Generation der digitalen Bildschirme ausgestattet ist und nennt dabei Wlan, Bluetooth, NFC, SMS, E-Mail und QR Code-Verarbeitung und –Implementierung. Außerdem sei mit den Bildschirmen auch Augmented Reality, Gesichtserkennung, Gestensteuerung und die Integration von Social-Media möglich. Diese Bandbreite an technischen Gegebenheiten bietet der Werbeindustrie ausreichend Möglichkeiten für kreative und vor allem auch smarte Kampagnen. Immerhin bestehen laut Toman 75 Prozent der Inhalte dieser öffentlichen Bildschirme aus Werbung und Promotion.

Das Chamäleon unter den Werbeformen

Internet-User sind es bereits gewohnt, wo auch immer sie surfen, höchst personalisierter Werbung zu begegnen. Interaktive Displays wollen es nun der Online-Werbung gleich tun und setzen nun auch offline immer mehr auf zielgruppengenaue Werbung. Beispielsweise sind in diesen Bildschirmen Sensoren integriert die erkenne sollen, ob mehr Frauen oder Männer den Bildschirm passieren, erklärt Horst Brunner von Goldbach Media der futurezone. Je nachdem soll dann frauen- oder männerspezifische Werbung geschaltet werden. Bei einem früheren Test der futurezone wurde jedoch, eine relativ hohe Fehleranfälligkeit dieser Gesichtserkennungsfunktion, festgestellt.

Ein weiteres „Extra“ dieser Bildschirme ist die Wetterfühligkeit jener. Mit dem Display gekoppelte Wettersensoren ermöglichen es nämlich, Werbung in Abhängigkeit der momentanen Wetterlage zu schalten, so Brunner. Scheint draußen die Sonne, so können vermehrt Sonnenmilchprodukte, Erfrischungsgetränke oder andere sommerliche Artikel beworben werden. Smarte Kampagnen können aber auch Ereignisbezogen realisiert werden. Zum Beispiel ist es möglich, bei der Fußball-WM Spielstände mit Sponsoren einzublenden. Brunner meint auch, dass der Trend immer weiter dahin gehe, Warenwirtschaftssysteme an das Screen-Netzwerk anzubinden. Hier entscheiden dann Aktionsware, Lagerstand und andere Faktoren, welches Produkt angezeigt werden soll.

So flexibel und anpassungsfähig wie die Werbung selber, müsse auch die Software dahinter sein, so Roland Grassberger, CEO von Grassfish Marketing Technologies GmbH zur futurezone. Skalierbarkeit, umfangreiche Konfigurationsmöglichkeiten und die Unterstützung unterschiedlichster Endgeräte-Netzwerke sowie rasche Integration neuer Technologien seien wichtig für die Softwareausstattung solcher Bildschirme.

Individueller geht’s nicht mehr

Von der zielgruppengenauen Werbung, geht der Trend auch außerhalb der eigenen vier Wände immer mehr in Richtung individualisierte Werbung. Die interaktiven Bildschirme ermöglichen nämlich, durch Features wie E-Mail oder die Integration von Social-Media, eine Interaktion mit den Passanten. Ein anschauliches Beispiel für solch eine Interaktion und einer daraus resultierenden individuellen Werbung lieferte der Getränkehersteller Coca Cola. In der heurige Kampagne, die unter dem Namen „Teil Dein Coca-Cola mit…“ lief, konnten Passanten über ihre Smartphones personalisierte Nachrichten auf die Screens senden.

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