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Spanien

Sony-Angriff: Drei Verdächtige gefasst

Wie die Polizei mitteilte, wurden die drei Verdächtigen in Barcelona, Valencia und Almeria verhaftet. Den Hackern werde zur Last gelegt, die Internet-Seiten von Sonys Playstation attackiert zu haben, aber auch mehrere Banken, den italienischen Energiekonzern Enel sowie Internet-Auftritte der Regierungen von Ägypten, Algerien, Libyen, Iran, Chile, Kolumbien und Neuseeland. Welche Rolle die drei bei den Angriffen auf Sony spielten, ist dabei ebenso unklar wie auch die Organisationsstruktur hinter Anonymous.

Anonymous bestreitet Angriff auf Sony

Sprecher der Gruppe hatten nach dem Angriff auf die Sony-Server stets

, dass es sich dabei um keine koordinierte Anonymous-Aktion gehandelt habe. Gleichzeitig könne man aber auch nicht ausschließen, dass Sympathisanten aus dem Anonymous-Umfeld darin involviert waren. Bei dem Angriff waren im April Kundendaten von etwa Hundert Millionen Kunden des Playstation Network sowie des eigenen Musik- und Filmdienstes Qriocity
. Später musste der Konzern einräumen, dass auch Daten aus seinem Onlinespiele-Netzwerk Sony Online Entertainment (SOE) gestohlen worden waren.

Ein Kommentar der Anonymous-Aktivisten zu den Verhaftungen ist derzeit noch ausständig. Auf dem offiziellen Blog findet sich seit gestern lediglich der Eintrag „V for Spain“ und der bereits bekannte Satz „Expect us.“ Angesichts der Mitteilung der Polizei dürfte es sich dabei um die Ankündigung von Racheaktionen handeln, zumal das mit roter Farbe gezeichnete „V“ für den spanischen Begriff „Vendetta“ (=Rache) steht.

Durch Scientology-Attacke und WikiLeaks bekannt
Das lose organisierte Hacker-Kollektiv Anonymous treibt seit mehreren Jahren im Internet sein Unwesen. Einer breiteren Öffentlichkeit wurden die anonymen Webaktivisten durch Protestaktionen gegen Scientology bekannt, nachdem diese ein unvorteilhaftes Tom-Cruise-Video von YouTube entfernen ließen. Auch bei Serverattacken auf Kreditinstitute und Regierungsorganisationen rund um WikiLeaks spielte Anonymous eine wichtige Rolle.

Erst am Donnerstag hatte die Gruppe eine DDoS-Attacke auf türkische Regierungsseiten durchgeführt, um damit gegen Zensurmethoden zu protestieren. In der ebenfalls auf dem Blog veröffentlichten Nachricht protestierte das Kollektiv gegen das Blockieren und Filtern von populären Diensten wie YouTube, Rapidshare, Fileserve sowie einer Reihe von Google-Services. Man werde diese Angriff auf die Freiheit des Internets nicht hinnehmen und mit der türkischen Bevölkerung gegen die Zensurmethoden der Regierung kämpfen.

NATO stuft Anonymous als Bedrohung ein

Indessen hat die Gruppe mittlerweile sogar die NATO auf den Plan gerufen. So wurde das Kollektiv in einem Bericht als echte Bedrohung bezeichnet. Anonymous werde immer professioneller und könnte sich möglicherweise Zugang zu sensiblen Regierungs- und Militärdaten verschaffen, fürchtet die NATO. Deswegen sollten Gegenmaßnahmen ergriffen, die Gruppe infiltriert und Mitglieder verfolgt werden, so das Fazit des Berichts. Anonymous hat der Darstellung widersprochen und die NATO vor einem derartigen Vorgehen gewarnt.

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