Datendiebstahl

Sony-Pictures-Angriff möglicherweise Insider-Werk

Eine internationale Gruppe von sechs Personen könnte laut dem IT-Sicherheitsunternehmen Norse hinter dem Cyberangriff auf Sony Pictures Ende November stehen. Neue Hinweise deuten eher auf einen "Insider-Job" als eine von Nordkorea gelenkte Aktion hin, berichtet The Security Ledger. Im Zentrum der von Norse verdächtigten Gruppe steht ein ehemaliger Angestellter von Sony Pictures. Sein Motiv könnte eine Kündigungswelle sein, die zahlreiche Sony-Pictures-Angestellte im Frühling traf.

Technisch versiert und sauer

Der betreffende Ex-Mitarbeiter habe laut Norse zehn Jahre lang für Sony Pictures gearbeitet und wurde im Mai gekündigt. Die Person hat angeblich tiefgreifendes Wissen über die Computersysteme des Filmproduktionsunternehmens und hat sich in Online-Foren verärgert über den Personalabbau bei Sony Pictures geäußert. Außerdem soll sie sich mit weiteren Personen vernetzt haben und direkten Zugriff auf einen Server besitzen, der zur Entwicklung der beim Cyberangriff eingesetzten Schadsoftware verwendet wurde.

Die Gruppe solle sich schlussendlich aus zwei Personen aus den USA, und jeweils einer aus Kanada, Singapur und Thailand zusammengesetzt haben. Auf die Beteiligung eines Insiders sei laut Norse zu schließen, weil keinerlei Aktivitäten registriert wurden, die ansonsten bei großen Cyberangriffen zur Sondierung des Ziels vorkommen.

Insider statt Nordkorea

Stattdessen erwecke die Vorgehensweise beim Angriff den Eindruck, dass ein weitreichendes Wissen über die Computersysteme von Sony Pictures sowie die internen Vorgänge einer Filmproduktionsfirma vorhanden waren. Die Geschwindigkeit, mit der mehrere Terabyte an Daten gestohlen wurden, weist sogar darauf hin, dass Rechner möglicherweise direkt vor Ort mittels USB-Sticks oder externen Festplatten angezapft wurden.

Die vorliegenden Hinweise deuten laut Norse jedenfalls in eine ganz andere Richtung als Nordkorea, das von der US-Regierung als Urheber des Angriffs verdächtigt wurde (Nordkorea bestreitet dies vehement). Ein "Insider-Job" mache laut Norse wesentlich mehr Sinn. Klare Beweise gibt es jedoch noch für keines der Szenarios.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare