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Spielwarenhersteller muss "Nazi-UFO" aus Regalen nehmen

Der deutsche Spielwarenherstelle Revell sorgte mit einem seiner neuen Modelle für Aufsehen. Dabei handelt es sich um den Bausatz „Fliegende Untertasse Haunebu II“, einschließlich Hoheitszeichen des nationalsozialistischen Deutschen Reichs, wie unter anderem die FAZ berichtet. Die Aufregung rund um den Bausatz hat nun dazu geführt, dass das Modell aus dem Sortiment genommen wird, wie ein Unternehmenssprecher bestätigte. Die Kritik sei demnach völlig gerechtfertigt gewesen, wie der Firmenvertreter selbst angab.

Das Problem an dem Modell ist, dass es etwas Derartiges nie gab, wie ein Historiker der FAZ erklärte. Es handle sich dabei um einen reinen Mythos und um eine Verschwörungstheorie. Genau diese Information blieb Revell in der Produktbeschreibung aber schuldig. Stattdessen hieß es darin fälschlicherweise, dass die Arbeiten an dem „Rundflugzeug“ 1934 begonnen hatten und es „flugfähige Exemplare der bis zu 6000 km/h schnellen Haunebu II“ gab. 

Laut dem Historiker seien derartige Falschinformation gefährlich, weil sie dazu genutzt werden könnten, in Zweifel zu ziehen, was wir heute über die Zeit des Nationalsozialismus gut belegt wissen. Entsprechende Mythen rund um vermeintliche „Wunderwaffen“ der Nazis halten sich aus diesem Grund bis heute in rechten Kreisen.

UFOs auf Ebay

Der Verkaufsstopp führte mittlerweile auch dazu, dass die sich im Umlauf befindlichen Exemplare des Modells auf Plattformen wie Ebay zu Wucherpreisen angeboten werden. Teilweise wird für das Modell Haunebu II um über 1000 Euro gelistet. Der Originalpreis lag bei rund 50 Euro. 

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