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Panik

Springer-Chef warnt vor US-Riesen Google, Amazon und eBay

Große US-Technologiefirmen wie Google, Amazon, Facebook oder eBay werden nach Ansicht von Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner zunehmend zu Rivalen für die Verlagsbranche. Die Firmen hätten monopolartige Positionen in ihren Bereichen und wollten diese noch ausbauen, sagte Döpfner am späten Mittwochabend in Zürich.

Die Technologieriesen gingen nach dem Grundsatz vor "the winner takes it all - der erste, der Marktführer räumt ab", fügte Döpfner hinzu. "Sie begnügen sich nicht mit dem, was sie haben. Sie wollen neue Monopole", sagte der Springer-Chef. Ziel sei es, in angrenzenden Branchen oder Märkten Fuß zu fassen - wie auch im Verlagssektor.

Angst vor Google

"Deshalb ist für uns jeder von diesen großen Technologiespielern ein potenzieller Wettbewerber", sagte der Chef des Berliner Verlagshauses mit Titeln wie "Bild" und "Welt". Die US-Unternehmen wollten das Verteilen von Information und Unterhaltung kontrollieren und Schritt für Schritt auch das Erstellen von Inhalten. "Wenn sie das nicht schaffen, machen sie einfach copy-paste", kritisierte Döpfner.

Der Spinger-Chef hatte im April mit der Aussage "Wir haben Angst vor Google" die Debatte um die Marktmacht des US-Internetgiganten verschärft. Die deutschen Verlage liegen mit Google und anderen Suchmaschinenbetreibern im Clinch und fordern von den Unternehmen für die Veröffentlichung von Pressetexten Geld. Doch Google will nicht zahlen. Springer, Burda und andere Häuser berufen sich auf das deutsche Leistungsschutzrecht. Demnach dürfen Internet-Suchmaschinen nur noch einzelne Wörter oder "kleinste Textteile" (Snippets) kostenlos anzeigen. Kritiker monieren, dass das Gesetz, das im August 2013 in Kraft trat, nicht definiere, was genau "kleinste Textteile" sind. Die Bundesregierung hatte zuletzt erklärt, bei Streitigkeiten "entscheiden letztlich die ordentlichen Gerichte".

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