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Stellungnahme

Steve Jobs: "Wir tracken niemanden"

Steve Jobs hat sich erstmals Mal zu den Tracking-Vorwürfen gegen Apple geäußert. Der, sich offiziell in Krankenstand befindliche, CEO teilte einem Leser von MacRumors auf Anfrage via E-Mail mit, dass Apple "niemanden trackt“, Google hingegen sehr wohl.

In dem E-Mail an den CEO hieß es:

"Steve, könnten Sie bitte die Notwendigkeit des passiven Tracking-Tools auf meinem iPhone erklären? Es ist entnervend zu wissen, dass meine exakte Position ständig aufgezeichnet wird. Vielleicht könnten Sie etwas Licht in die Sache bringen, bevor ich mir ein Android-Smartphone besorge. Die (Google, Anm.) tracken mich nicht."

Jobs Antwort lautete:

"Oh doch, tun sie. Wir tracken niemanden. Die zirkulierenden Informationen sind falsch.“

Kürzlich wurde bekannt, dass auch Android Standortdaten speichert, allerdings in einem geringeren Ausmaß, als das iPhone dies tut. Jobs Aussage, dass Apple niemanden trackt kann insofern als richtig angesehen werden, als diese Daten anonymisiert erhoben werden und keiner Person zugeordnet werden können. Welche zirkulierenden Informationen laut Jobs falsch sein sollen, ist unklar.

Datensammeln kann nicht deaktivert werden
Gleichzeitig hat das Wall Street Journal in einem Versuch gezeigt, dass das iPhone die strittigen Daten auch dann aufzeichnet, wenn die ortsbezogenen Dienste auf dem Smartphone deaktiviert sind. So wurde ein iPhone auf seine Werkseinstellungen zurück gesetzt, zu verschiedenen Orten gebracht und anschließend überprüft. Die Standortdaten wurden trotzdem aufgezeichnet und konnten ausgelesen werden.

Rechtliche Schritte gegen Apple
In der Zwischenzeit haben Apple-User bereits offiziell Klage gegen Apple eingereicht. Bloomberg berichtet, dass ein iPhone-User aus Florida und ein iPad-Nutzer aus New York über ein Gericht erwirken wollen, dass Apple die Datenspeicherung unterlässt. In einem Interview mit Bloomberg erklärt der verantwortliche Anwalt, dass der Staat für ein derartiges Vorgehen Durchsuchungsbefehle brauchen würde, Apple hingegen einfach so agiere.

Zahlreiche Staaten, darunter Deutschland, Italien und Südkorea, haben ebenfalls bereits Schritte eingeleitet um die Rechtmäßigkeit von Apples Vorgehen zu überprüfen.

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