Telering

Studie: Handys für Teenager unverzichtbar

„Das Handy ist ein zentraler Bestandteil in der Lebenswelt der Jugendlichen“, bekräftigte Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent.com, eine altbekannte Tatsache. Allerdings brachte seine im Auftrag von Telering durchgeführte Umfrage, die heute, Mittwoch, in Wien präsentiert wurde, zutage, dass das Mobiltelefon eine zentrale Rolle beim Flirten, aber auch bei Seitensprüngen spielt.

78 bzw. 72 Prozent der 706 online Befragten (16 bis 30 Jahre) glauben, dass das Handy zum Aufdecken von Seitensprüngen, aber auch zum Verschleiern von Affären eingesetzt wird. Selbst nutzen es jedoch „nur“ jeweils rund 20 Prozent dazu. Ebenso deutliche Unterschiede ergaben sich bei einer extra SIM-Karte, mit deren Hilfe man Flirten kann, ohne dass Partner oder Partnerin allzu leicht dahinter kommt. Diese Diskrepanzen erklärte Schwabl mit dem Effekt der sozialen Erwünschtheit, die einige nicht ganz ehrlich antworten lässt. „Die Wahrheit dürfte wohl irgendwo in der Mitte liegen.“

Medium Nummer eins
Trotz sozialer Netzwerke ist das Handy immer noch für fast zwei Drittel das Medium Nummer eins für die erste Kontaktaufnahme: Man lässt sich beim Kennenlernen vor allem die Nummer geben. Allerdings nicht, um diese anzurufen, das ist lediglich für jeden Zehnten die beliebteste Methode, sondern um eine SMS zu schicken, was von fast der Hälfte der Jugendlichen praktiziert wird. Eine solche Message wird innerhalb der nächsten vier Tage gesendet - und erwartet. Wird man innerhalb dieser Frist nicht kontaktiert, war das Interesse offenbar doch nicht so groß wie erhofft.

SMS bleiben nicht immer geheim
Vorsichtig sollte man auf jeden Fall sein, was man in seine Liebes-SMS schreibt, warnte Telering-Marketing-Chef Christian Nemeth: 60 Prozent haben derartige Botschaften bereits jemand anderen lesen lassen, ein Viertel diese sogar weitergeleitet. Frauen sind übrigens gegenüber ihrer besten Freundin viel offener als Männer. Letztere wiederum geben öfter - ohne diesen vorher zu fragen - die Nummer ihres besten Freundes weiter, wenn sich ein Mädchen in diesen verliebt hat.

Etwas überraschend fielen die Antworten zur SMS-Etikette aus: Zwei Drittel legen Wert auf korrekte Rechtschreibung, 59 Prozent auf Umlaute und 55 Prozent auf einen vollständigen Satzbau. Knapp die Hälfte verwendet üblicherweise Grußformeln oder Anrede. Je weiter man nach Westen kommt, desto öfter werden die SMS in Dialekt geschrieben.

Kaum jemand schaltet nachts das Handy aus. „Es liegt am Nachtkästchen und im Badezimmer neben der Dusche. Jugendliche werden nervös, wenn das Mobiltelefon weg ist“, betonte Schwabl. Kein Wunder, dass 67 Prozent täglich telefonieren und nur zwei Prozent weniger ein SMS schreiben oder empfangen. Social Networks folgen mit 54 Prozent. Nemeth: „SMS werden mittelfristig wegen Facebook, das auch über Smartphones genutzt wird, stagnieren. Das ist ein Szenario, mit dem wir uns beschäftigen.“

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