A student sits in front of a computer while demonstrating softwares during an interview with Reuters at War Room at The Korea University in Seoul
© REUTERS / KIM HONG-JI

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Südkorea: PC-Sperrstunde soll exzessive Überstunden reduzieren

Südkoreas Hauptstadt Seoul wird künftig Behörden-Computer automatisch am Freitag abschalten, um exzessive Überstunden zu verhindern. Das berichtet die BBC. Demnach sollen bereits ab 30. März alle Computer automatisch um 20 Uhr abgeschaltet werden. Die Einführung erfolgt stufenweise: Ab April soll jeden zweiten Freitag bereits um 19:30 Uhr Schluss sein, im Mai wird die Frist auf 19 Uhr vorverlegt.

Seoul will damit das Problem mit überzogenen Überstunden in den Griff bekommen. Im Vorjahr arbeiteten staatliche Bedienstete 2738 Stunden pro Jahr - rund 1000 Stunden mehr als     der OECD-Durchschnitt. Die meisten Überstunden leisteten Angestellte des Ministerium für Ozeane und Fischerei: 158,3 Überstunden pro Monat. Dahinter folgen die Küstenwache (132,2 Stunden) und der Zoll (110,1 Stunden). Südkoreas Parlament verabschiedete erst diese Woche ein Gesetz, das die Zahl der maximal möglichen Arbeitsstunden pro Woche von 68 auf 52 reduziert.

Mitarbeiter wollen nicht früher heim

Laut der Stadtverwaltung von Seoul soll es in Ausnahmefällen weiterhin möglich sein, Überstunden am Freitag zu leisten. Ein Angebot, das überraschend viele Mitarbeiter in Anspruch nehmen wollen: 67,1 Prozent haben bereits darum gebeten, von der Maßnahme ausgenommen zu werden. Kurioserweise versuchte Südkorea bereits 2011, durch eine "Sperrstunde" für Gamer unter 16 Jahren exzessives Spielen bei Nacht zu verhindern. Zwischen Mitternacht und sechs Uhr morgens war kein Log-in bei großen Spiele-Plattformen möglich. Damit sollte die Spielsucht eingedämmt und sichergestellt werden, dass Gamer zumindest sechs Stunden Schlaf bekommen.

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