Mensch gegen Maschine

Supercomputer bei Jeopardy: Sieg in Testrunde

Watson präsentierte sich in dem Testlauf für den Auftritt im Februar als schwarzes Rechteck mit einem animierten Globus und platzierte sich zwischen den beiden menschlichen Kandidaten. Jene waren die Champions Ken Jennings und Brad Rutter, gegen die der Computer auch im offiziellen Wettstreit antreten wird. Während der gesamten Tests gab Watson keine einzige falsche Antwort und konnte nur die Kategorie "Kinderbücher" nicht lösen. Der Computer reagierte während des Spiels auf die gesprochenen Fragen des Moderators und antwortete mit einer Computerstimme. Am Ende des Testlaufs war Watson mit 4400 US-Dollar in Führung, während Jennings und Rutter mit 3400 beziehungsweise 1200 US-Dollar zurück lagen.

Möglichst realer Testlauf
IBM hat keine Kosten und Mühen gescheut um die Jeopardy Testrunde möglichst real wirken zu lassen. So wurde das komplette Jeopardy-Studio für einen Preis von rund eine Million US-Dollar nachgebaut. Der Supercomputer wird in der realen Ausgabe von Jeopardy nochmal gegen die beiden All-Time-Champions antreten, diesmal um Preisgelder.

Die Entwicklung eines entsprechenden Algorithmus für Jeopardy ist aus dem Grund eine so große Herausforderung, da es durch die vielen sprachlichen Zweideutigkeiten mit einem konventionellen Wörterbuch kaum möglich ist, den Sinn der Fragen zu erfassen. Watson, der nach IBM Gründer Thomas John Watson benannt ist, ist das Ergebnis von Forschungsarbeit, die nun schon seit vier Jahren läuft. Das Ziel der Entwickler ist es, natürliche menschliche Sprache für den Computer verständlich zu machen. Besonders schwierig ist es, dem Computer subtile Botschaften wie Ironie oder verschiedene Bedeutungen des gleichen Wortes beizubringen.

Um das zu ermöglichen haben die IBM-Forscher den Computer mit über 200 Millionen Seiten an Text gefüttert. Watson greift im Rahmen der Jeopardy-Show ausschließlich auf sein internes Archiv zu und ist nicht an das Internet angeschlossen. Jenes wäre im Sinne von Jeopardy als Schummeln angesehen.

Nicht nur spielerischer Einsatz
Die Entwicklung von Watson ist jedoch nicht nur spielerischer Natur, so könnte die Technik nahezu für alle Themenbereiche genutzt werden, in der schnelle Antworten auf komplexe Fragen benötigt werden. Ein mögliches Einsatzgebiet wäre hier die Medizin, wo ein derartiges Gerät bei der raschen Diagnose von Krankheiten behilflich sein könnte.

Der offizielle Wettkampf bei Jeopardy wird im US-Fernsehen am 14., 15., und 16. Februar ausgestrahlt. Auf den Sieger warten eine Million Dollar, während sich der zweit- und drittplatzierte mit 300.000 beziehungsweise 200.000 US-Dollar zufrieden geben müssen. IBM kündigte an, die gesamte Gewinnsumme zu spenden. Die menschlichen Bewerber wollen jeweils 50 Prozent des Preisgeldes für wohltätige Zwecke zur Verfügung stellen.

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(futurezone)

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