
Taliban nutzen Kameradrohnen für Anschläge
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Die radikalislamischen Taliban in Afghanistan benutzen für die Planung von Anschlägen sowie für Propagandazwecke Drohnen, die mit Kameras ausgerüstet sind. Das bestätigte Talibansprecher Sabiullah Mujahid am Samstag im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.
Am Vorabend hatten die Taliban ein in sozialen Medien vielbeachtetes Video online gestellt. Es soll einen Bombenanschlag auf eine Basis von Streitkräften in der schwer umkämpften Südprovinz Helmand zeigen.
In der Luftaufnahme ist zu sehen, wie ein Militärfahrzeug in ein von einer Mauer umgebenen Hof einfährt. Gleich darauf folgt eine mächtige Explosion mit einer hohen Rauchwolke.
Der Sprecher des Gouverneurspalastes in Helmand, Omar Swak, bestätigte, dass die Bilder den " Anschlag auf das Polizeihauptquartier im Bezirk Nawa vor 17 Tagen" zeigten. Viele Polizisten seien dabei getötet worden, unter anderem Bezirkspolizeichef Ahmadshah Salim.
Planung von Offensiven
"Wir nutzen Kameradrohnen für die Planung unserer großen Offensiven seit 18 Monaten", sagte Talibansprecher Mujahid. Sie seien vor allem im Süden und Südosten eingesetzt worden. Auch bei dem Angriff auf die viertgrößte Stadt des Landes, die Hauptstadt der Nordprovinz Kunduz Anfang Oktober, seien sie benutzt worden.
Die Taliban nutzen Videos und Fotos auch für Propagandazwecke. Sie sollen Regierung und Streitkräfte demoralisieren. Die Aufnahmen zeigen beispielsweise gefangen genommene Soldaten oder erbeutete Waffen. Die Taliban nutzen ebenfalls den Kurznachrichtendienst Twitter sowie die Messenger Whatsapp und Telegram.
Kommentare