Das Fairphone wurde neben fünf anderen Projekten in Paris ausgezeichnet
Das Fairphone wurde neben fünf anderen Projekten in Paris ausgezeichnet
© Fairphone

Paris

Technik für den Klimaschutz: Fairphone ausgezeichnet

Das größte Netz von Elektrotankstellen, ein recycelbares Smartphone und ein Solarsystem für ein Haus: Während die Minister auf dem Klimagipfel in Paris um ein Abkommen ringen, präsentierten Experten sechs Gewinner aus einem Projekt des UN-Klimasekretariats, die mittels Informationstechnologie Klimaschutz und die Anpassung an die Erderwärmung voranbringen.

Rohstoffe für das Fairphone des niederländischen Unternehmens gleichen Namens werden aus konfliktfreien Regionen gewonnen. Einzelne Teile lassen sich leicht ersetzen, so dass es lange hält. Das rund 530 Euro teure und recycelbare Smartphone ist derzeit vergriffen, so dass die nächsten Bestellungen erst im Januar ausgeliefert werden.

Das weltgrößte Netz an Elektrotankstellen steht in den USA. Mit über 25 000 Ladestationen, die ein Autofahrer per Smartphone-App finden kann, erleichtere das Unternehmen Chargepoint den Umstieg auf Elektrofahrzeuge.

Kartenauswertung

Kleine pazifische Inselstaaten Tonga, Samoa, Vanuatu und Papua-Neuguinea können den Meeresspiegelanstieg und Schäden durch Wirbelstürme nun genauer beobachten. 195 Menschen wurden geschult, um Radarkarten von Küstenlinien und der Vegetation auszuwerten und darauf zu reagieren.

Landwirte in Uganda sind stark betroffen vom Klimawandel. 100 000 von ihnen erhalten nun per Internet Informationen über die Preise von Getreide und Vieh sowie Wettervorhersagen. Das ermögliche den Landwirten Verluste und Schäden zu reduzieren.

Das Projekt Lifelink zum Wassermanagement in Kenia und Uganda nutzt Solarenergie statt Dieselpumpen, um Wasser zu fördern und zu verteilen. Es misst zudem den aktuellen Verbrauch, um Ressourcen zu sparen.

Das Mobilson-System erzeugt mit Hilfe von Solarenergie Strom in Häusern in den ostafrikanischen Ländern Ruanda und Tansania. Ein System reicht für vier bis fünf LED-Leuchten, ein Radio, einen Fernseher und Ladestationen für zehn Mobiltelefone.

Die 6 Projekte wurden aus den 16 diesjährigen Gewinnern des Wettbewerbs Momentum of Change ausgewählt, die das UN-Klimasekretariat im Oktober vorgestellt hatte.

Einsparungen beim Stromverbrauch

Es dürfe nicht vergessen werden, dass Informationstechnik auch Energie koste und man diese vermindern müsse, sagte der Vorsitzende der European Competitive Telecommunications Association, Hubertus von Roenne. „Derzeit gibt es sieben Milliarden Mobiltelefone, das bedeutet sieben Milliarden Ladegeräte.“ Auch beim Stromverbrauch der Ladegeräte können noch viel eingespart werden. Diese benötigen selbst dann Strom, wenn sie ohne Mobiltelefone an der Steckdose hängen.

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