FILE PHOTO: A man is silhouetted against a video screen with an Facebook logo in this photo illustration in Zenica
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Digital Life

Teenager auf Facebook zur Zwangsheirat versteigert

Die Versteigerung eines 17-jährigen Mädchens zur Zwangsheirat über Facebook sorgt für heftige Kritik von Menschenrechtsgruppen. Das Posting, in dem der Teenager aus dem Südsudan zur Heirat angeboten wurde, wurde am 25. Oktober veröffentlicht.Fünf Leute beteiligten sich an der Auktion. Am 3. November wurde das Mädchen schließlich verheiratet, nachdem ein Geschäftsmann 500 Kühe, drei Luxus-Wägen und 10.000 Dollar als Mitgift an die Familie des Mädchens übergeben hatte.

Dass ein Mädchen über das weltgrößte Online-Netzwerk zur Zwangsheirat versteigert werden könne, sei unglaublich, kritisierte die Menschenrechtsorganisation Plan International. Er forderte ein strengeres Vorgehen der Behörden und ein rascheres Einschreiten von Facebook.

Posting war zwei Wochen lang online

Auf Facebook sei jegliche Form des Menschenhandels verboten, teilte eine Sprecherin der Nachrichtenagentur Reuters mit. Man habe das Posting entfernt, sobald man davon Kenntnis erlangt habe und das Konto des Anbieters gesperrt. Das Posting, das im Sudan große Aufmerksamkeit erregte, wurde von dem Online-Netzwerk  allerdings erst nach knapp zwei Wochen, nachdem das Mädchen bereits verheiratet war, entfernt.

Die Auktion könnte auch andere Familien dazu bringen, ihre Kinder in Online-Netzwerken anzubieten, um die Mitgift zu erhöhen, kritisierte die Menschenrechtsorganisation Equality Nowe. Facebook müsse seiner Verantwortung gegenüber Frauen und Mädchen nachkommen und mehr Ressourcen in das Monitoring seiner Plattform stecken.

Das Heiraten von Jugendlichen unter 18 Jahren ist im Sudan zwar illegal, laut UNICEF wird aber dennoch mehr als die Hälfte der südsudanesischen Mädchen vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet.

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