In Tirol will man keine Strafen, sondern verhandelt.
In Tirol will man keine Strafen, sondern verhandelt.
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Lösungen

Tirol verhandelt mit Airbnb über Kurtaxenabgabe

Man befinde sich derzeit in Gesprächen über eine „automatisierte Kurtaxen-Abgabe“, sagte der Fachgruppenobmann der Hotellerie in der Wirtschaftskammer Tirol, Mario Gerber, im Gespräch mit der APA. Das US-Unternehmen sei jedenfalls von dem Tiroler Vorschlag „begeistert“ gewesen, so Gerber.

„Ziel ist es, diese Lösung mit Airbnb noch in diesem Jahr zu finalisieren“, erklärte er. Es seien auch noch Gesetzesänderungen nötig. Die politisch Verantwortlichen im Land habe man jedenfalls mit im Boot. Mit Landeshauptmann und Tourismusreferent Günther Platter (ÖVP) habe er „tolle Gespräche“ in dieser Causa geführt, so Gerber.
Es handle sich um einen „ersten Schritt“, durch den die Tourismusverbände zu ihrem Geld kommen würden. Von Vorteil sei, dass die Kurtaxe in Tirol zentral abgeführt werde. Er hoffe, dass nach Inkrafttreten einer solchen Lösung „viele Anbieter ins Legale wechseln“, meinte Gerber und fügte hinzu: „Es ist uns ein großes Anliegen, dass mit gleichen Waffen operiert wird. Es gehören Regeln her“.

Verhandlungen statt Strafen

Von Strafen und Kontrollen hält der Wirtschaftskammerfunktionär indes nicht viel. Dies sei in der Praxis de facto nicht umsetzbar. Denn man müsse sich die Frage stellen, „mit welchem Recht wird da an der Tür geläutet und kontrolliert“. Er habe auch prinzipiell nichts gegen den US-Riesen, es gehe ihm lediglich um faire Spielregeln. „Wir wollen innovative Produkte zulassen“, betonte Gerber.

Das „Problem“ mit Airbnb scheint sich indes in Tirol noch auf die Landeshauptstadt Innsbruck zu beschränken. Man habe zwar keine genauen Erhebungen bzw. Zahlen über die Anzahl der Vermietungen via Airbnb, aber die „Auswüchse“ seien schwer tragbar, erklärte Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-PLörer (FI) gegenüber der APA. Man werde sich die Problematik genau anschauen, prüfen und beobachten, wie strengeren Regelungen in anderen Städten greifen. Jede Maßnahme sei prinzipiell begrüßenswert.

In bekannten Tiroler Tourismusregionen sieht man die Sache hingegen vorerst gelassen. Laut der Direktorin von Kitzbühel Tourismus, Brigitte Schlögl, gebe es derzeit in und um die Gamsstadt kein akutes Problem. Man recherchiere aber und schauen, „welche Dimension“ das hat.
„Es ist eher ein Problem der Städte“, meinte auch Ischgls TVB-Geschäftsführer Andreas Streibl. Generell betrachte er die Problematik als „sehr sensibel“, eine Patentlösung, mit der man dem begegne, sehe er derzeit aber nicht.

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