Statistik

Trotz Krise: Uber vermittelte 2017 vier Millionen Fahrten

Hinter dieser Zahl steckt ein weiter hohes Wachstumstempo auch im Krisenjahr: Die Marke von insgesamt fünf Milliarden Fahrten seit dem Start 2010 habe der Fahrdienst-Vermittler erst im Mai 2017 überschritten. Das berichtete das Technologieblog „Recode“ am späten Freitag nach einem Interview mit dem neuen Top-Manager Barney Harford. Der Dienst ist jetzt in 600 Städten in 78 Ländern - darunter in Österreich - aktiv.

Mehr Effizienz

Harford betonte, er wolle den Betrieb von Uber effizienter machen. Der Start-up hatte im dritten Quartal vergangenen Jahres 1,46 Milliarden Dollar (1,21 Mrd. Euro) verloren - nach 1,06 Milliarden Dollar im Vierteljahr davor. Die Verluste gehen zu großen Teilen auf Zuschüsse an Fahrer und Passagiere zurück, mit denen Uber im Wettbewerb mit anderen Fahrdienst-Vermittlern punkten will. Auch hier strebt Harford Veränderungen an. Uber will bis Ende 2019 an die Börse gehen.

Der seit September amtierende Firmenchef Dara Khosrowshahi versucht gerade, das Unternehmen neu aufzustellen. Das lange Zeit wertvollste Start-up der Welt war in eine Führungskrise geschlittert, nachdem ihm Sexismus und Diskriminierung, Technologiediebstahl und die Ausspähung von Konkurrenten vorgeworfen wurden.

Zudem hielt Uber mehr als ein Jahr lang einen Datendiebstahl geheim, bei dem Informationen zu 57 Millionen Fahrern und Passagieren erbeutet wurden. Unter dem Mitgründer und Ex-Chef Travis Kalanick war Uber aggressiv global auf Expansion - oft unter Missachtung geltender Regeln - und hatte sich mit Taxiunternehmen und Behörden angelegt.

EuGH-Urteil zu Uber Pop

Auch das EuGH-Urteil zu Uber Pop zeigt, dass dem US-Start-up 2018 in Europa ein jähes Ende drohen könnte – mehrere Verfahren werden über das Schicksal von Uber entscheiden. Uber gilt spätestens seit 2017 als das wohl bösartigste Unternehmen im Silicon Valley. Selbst Blofeld, Darth Vader und Hannibal Lecter werden wohl bei der langen Liste an Ubers Missetaten neidisch. Mittlerweile gibt es mehrere Online-Plattformen, die Ubers Skandale sammeln und kategorisieren – andernfalls verliert man zu leicht den Überblick.

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