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Fahrtendienst

Uber wehrt sich gegen Sprachtestzwang für Fahrer in London

Der Fahrdienstvermittler Uber wehrt sich gegen neue Regulierungsvorschriften in London, die seine Fahrer zu einem umfassenden Sprachtest zwingen könnten. Uber werde gegen die für Oktober geplante Reform der Verkehrsbehörde Transport for London juristisch vorgehen, erklärte am Dienstag der Chef des Unternehmens in der britischen Hauptstadt, Tom Elvidge.

Änderungen in letzter Minute

Ursprünglich hatte Uber die neuen Regeln unterstützt - doch nachdem weitere Details bekannt wurden, änderte das Unternehmen seine Meinung. Uber sei "enttäuscht", dass in letzter Minute noch Änderungen eingefügt wurden, die "schlecht sowohl für die Fahrer als auch für Technologiefirmen wie Uber" seien, erklärte Elvidge. Gegen vier Punkte in den geplanten Neuregelungen geht Uber deswegen vor.

Zum einen geht es um die Vorschrift, dass alle Fahrer aus Ländern, die nicht mehrheitlich englischsprachig sind, ihre Englischkenntnisse nachweisen müssen. Uber ist der Meinung, dass ein Sprech- und Hörverstehenstest angebracht ist, nicht aber Prüfungen der Lese- und Schreibfähigkeiten.

Servicecenter und Versicherung

Daneben würden die neuen Regeln Uber dazu zwingen, in London ein Servicecenter zu betreiben, an dass sich Kunden während der Fahrt telefonisch wenden können. Das Unternehmen betreibt sein Servicecenter derzeit in Irland und will es nicht nach London verlegen.

Weiterer Widerstand richtet sich gegen Pläne zur Versicherung der Fahrer und gegen die Verpflichtung, die Verkehrsbehörde im Voraus über geplante Änderungen an der Uber-App zu unterrichten. Transport for London teilte mit, es habe Kenntnis von der Uber-Beschwerde und werde sich dagegen wehren.

Uber hat mehr als 30.000 Fahrer in London. Das Unternehmen expandiert trotz oft heftigen Gegenwinds in vielen Ländern; es ist bereits in mehr als 50 Staaten aktiv. Der Wert des Fahrdienstvermittlers wird auf 68 Mrd. Dollar (60,2 Mrd. Euro) geschätzt.

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