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Uniqa: Wer nicht zur Disco fährt, zahlt weniger Versicherung

Die UNIQA-Versicherung baut ihren Kfz-Telematik-Tarif „SafeLine“ weiter aus und belohnt dabei den Verzicht aufs Handy beim Autolenken und auch junge Autofahrer bis 25 Jahre, die ihr Fahrzeug in der Nacht auf Samstag oder Sonntag stehen lassen, wenn sich die berüchtigten Disco"-Unfälle häufen.

Beim „SafeLine“-Tarif erkennt eine App, wenn das Mobiltelefon oder Smartphone während des Fahrens nicht genutzt wird und sammelt Punkte, für die der Kunde Freikilometer erhält, die die Versicherungsprämie positiv beeinflussen. Rund 28 Prozent aller Unfälle sind auf die Handy-Nutzung am Steuer zurückzuführen.

Generell basiert der Tarif auf dem Prinzip eines Umweltbonus - je weniger Kilometer am Ende des Jahres am Tacho stehen, desto höher der Prämiennachlass. Zusätzlich kann man die gesammelten Punkte als Goodies im Wert von bis zu 200 Euro pro Jahr einlösen, etwa in Form von Kaffee oder Coca-Cola bei OMV-Tankstellen oder bei der Anmeldegebühr für car2go, hieß es bei einem UNIQA-Pressegespräch.

Nachtfahrten sind Risikofahrten

Anders als meist in der Kfz-Versicherungs-Branche wolle man nicht mehr alle jungen Autofahrer als hohes Versicherungsrisiko einstufen, sondern differenzieren: „Wer sicher fährt, wird mit unserem neuen Tarif dafür belohnt“, so Andreas Kößl, Vorstand von UNIQA Österreich und UNIQA International. Deshalb gebe man jungen Kunden bis 25 Jahren einen Bonus: Wenn sie in den beiden kritischen Wochenendnächten ihr Auto stehen lassen, bekommen sie pro Tag 10 Freikilometer.

Als Nachtfahrt gilt dabei die Nutzung des eigenen Kfz zwischen 22 Uhr abends und 6 Uhr früh. Damit wolle man vor allem das Problem der sogenannten „Disco-Fahrten“ angehen. Denn jeder vierte Verkehrstote in Österreich sei unter 24 Jahre jung, und bei einem Viertel aller Unfälle in dieser Altersklasse spiele Alkohol am Steuer eine entscheidende Rolle.

Die „SafeLine“-Haftpflichtkunden der UNIQA bekommen eine Telematix-Box ins Auto, die über einen Crashsensor, einen Notfallknopf und eine Ortungsfunktion verfügt. Bisher konnte man laut Kößl den Kunden so schon rund 7.000 mal bei Unfällen, Notfällen oder Diebstählen helfen. Derzeit nutzen 43.000 Versicherte „SafeLine“, jeder zehnte UNIQA-Autokunde.

Datenschutz

Die Überwachung der Autofahrer stößt Datenschützern sauer auf. Daher wurde der "Safeline"-Tarif vergangenes Jahr mit dem Datenschutz-Negativpreis "Big Brother Award" ausgezeichnet. Die Begründung der Jury: „Es besteht die Gefahr, das mit einem Telematik-Tarif im Hinterkopf, Fahrverhalten und Entscheidungen des Lenkers durch den Tarif beeinflusst werden könnten. Außerdem könnte der Versicherer aus den gemessenen Daten Rückschlüsse zieht, die Auswirkungen auch auf andere Bereiche oder Versicherungsleistungen haben könnten (Lebensversicherungen z.B.).“

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