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US-Kongressbibliothek gibt Archivierung aller Tweets auf

Die US-Kongressbibliothek hat den Plan aufgegeben, jede jemals verschickte Twitter-Botschaft zu archivieren. Die als größte Bibliothek der Welt geltende Institution erklärte am Mittwoch, ab 1. Jänner würden nur noch ausgewählte Tweets archiviert. Zur Begründung verwies die Bibliothek auf die schiere Masse der Twitter-Botschaften.

Dem Archiv fehlten die Kapazitäten, sämtliche Beiträge samt angehängter Fotos oder Videos aufzubewahren. Die Kongressbibliothek hatte ihr Twitter-Archiv 2010 gestartet, nachdem das Unternehmen ihr seine Datenbank aller seit dem ersten Tweet im Jahr 2006 verschickten öffentlichen Twitter-Botschaften übergeben hatte. Diese bleiben einem Sprecher zufolge vorerst weiter unter Verschluss, bis über kostengünstige Zugangsmöglichkeiten entschieden ist.

Selektive Speicherung

Nach eigenen Angaben will die Bibliothek ab 2018 "auf einer sehr selektiven Basis" weiter Twitter-Botschaften ankaufen. Die Sammlung werde vermutlich "themen- und ereignisbezogen" sein, mögliche Themen seien beispielsweise Wahlen oder wichtige Gesetze.

Die Entscheidung löste eine Flut von Reaktionen aus - vor allem auf Twitter. "Nicht gut", twitterte die Fernsehjournalistin Mariam Amin. "Ich will, dass jeder einzelne Tweet archiviert wird. In 40 Jahren will ich meine Enkelin in die Kongressbibliothek mitnehmen und ihr zeigen, welchem Wahnsinn ich als Journalistin ausgesetzt war."

Trump schuld

Andere Twitter-Nutzer beklagten, US-Präsident Donald Trump als eifriger Nutzer habe das Niveau auf Twitter gesenkt: "Trump hat es geschafft, den Wert von Twitter zu senken", lautete ein Kommentar. "Jetzt wird die Kongressbibliothek nicht mehr jeden Tweet archivieren. Wahrscheinlich, weil die meisten seiner Tweets dem Rest des Landes peinlich sind."

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