Pannen bei der Auktion von Bitcoins
Pannen bei der Auktion von Bitcoins
© REUTERS/MARK BLINCH

Panne

US-Regierung patzt erneut bei Bitcoin-Auktion

Die US-Regierung hinkt bei ihrer millionenschweren Bitcoin-Auktion dem Zeitplan hinterher. Die Gewinner der Versteigerung seien noch nicht benachrichtigt worden, erklärten Sprecher der zuständigen Justizbehörde United States Marshals Service (USMS) in der Nacht auf Dienstag gegenüber verschiedenen US-Medien.

Eigentlich sollten die Gewinner am Montag informiert werden, doch anscheinend hat sich der Marshals Service verhoben. „Der Prozess ist noch in Gange“, zitierte die „New York Post“ einen Sprecher. Bisher hat die US-Justiz nur verraten, dass 63 Gebote von 45 Bietern bei ihr eingegangen sind.

30.000 Bitcoins versteigert

Bereits am Freitag waren in New York fast 30.000 Einheiten der Digitalwährung unter den Hammer gekommen. Sie sind mehrere Millionen Dollar wert. Die Bitcoins waren im Oktober bei der Schließung des illegalen Online-Handelsplatzes Silk Road beschlagnahmt worden.

Bereits im Vorfeld der Auktion war es zu einer peinlichen Panne gekommen: Ein Regierungsmitarbeiter hatte eine E-Mail mit Infomaterial an mehrere Dutzend Interessenten geschickt - und diese dabei auf CC gesetzt, so dass nun jeder in der Gruppe alle E-Mail-Adressen und damit die potenziellen Mitbieter sehen konnte. Eine Website veröffentlichte die Namen in Auszügen. Das Technologie-Blog TechCrunch ätzte, die U.S. Marshals hätten ihr „technisches Unvermögen“ grandios unter Beweis gestellt.

Kritk am Auktionsverfahren

Auch beim Auktionsverfahren selbst ließ die Kritik nicht lange auf sich warten: „Die US-Marshals hätten ein paar College-Kids anheuern können, die sich mit der Sache auskennen, um die Bitcoins am Markt unterzubringen“, lästerte Experte Steven Englander von der Citigroup. „Bitcoins zu verkaufen, ist etwas anderes als einen 1998er Chevrolet mit ein paar Einschusslöchern in der Fahrertür.“ Normalerweise versteigert die US-Regierung handfeste Vermögenswerte wie Autos oder Gemälde, die beispielsweise vom FBI gepfändet wurden.

Pannen und Kritik dürften aber nichts daran ändern, dass die Auktion die US-Staatskasse ordentlich auffüllen könnte. Analysten halten ein Ergebnis von über 18 Mio. US-Dollar (13,2 Mio. Euro) für möglich. Dabei könnte die Versteigerung der Auftakt für weitere Verkäufe sein. Denn die Beschlagnahmung bei Silk Road - einem als „Ebay für Drogen“ bekanntgewordenen illegalen Online-Handelsplatz - hat die US-Regierung zu einem der größten Halter der virtuellen Währung gemacht. Insgesamt wurden 144.342 Bitcoins sichergestellt. Der Kurs des Digitalgelds zog zuletzt wieder deutlich an. Am Dienstag stieg er bis auf 646 Dollar.

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