Teilweise will man bis zum 24. Dezember streiken
Teilweise will man bis zum 24. Dezember streiken
© APA/dpa-Zentralbild/UNBEKANNT

Online-Handel

Verdi will Streikgeld für Amazon-Beschäftigte aufbessern

Im langwierigen Tarifstreit zwischen dem Online-Händler Amazon und der deutschen Dienstleistungsgewerkschaft Verdi wappnen sich beide Seiten für die Weihnachtszeit. In den nächsten beiden Kalenderwochen zahle Amazon ein Antrittsgeld von je 100 Euro, um Arbeitende bei Laune zu halten, berichtete die „Sächsische Zeitung“ am Donnerstag unter Berufung auf Verdi.

Gewerkschaftsfachsekretär Thomas Schneider kündigte an, Verdi wolle ihrerseits „beim Streikgeld nachlegen“.

Amazon beabsichtige, Mitarbeitern in den Logistikzentren in diesem Jahr einen „Bonus in der Weihnachtszeit“ anzubieten, bestätigte die in München ansässige Deutschland-Zentrale des Internetriesen der Zeitung. Für jede voll gearbeitete Schicht soll es demnach „eine Prämie von zehn bis 20 Euro“ geben.

Mehr Streiks

In den deutschen Amazon-Versandzentren wird seit April 2013 immer wieder gestreikt. Verdi-Fachsekretär Schneider sagte der „Sächsischen Zeitung“, die Gewerkschaft werde künftig spontan streiken - „mal hier, mal dort und nicht mehr im Block“.

Verdi kritisierte die für den Standort Leipzig genehmigte Sonntagsarbeit am 13. und 20. Dezember. Die Gewerkschaft sehe darin einen Verstoß gegen das Ladenschlussgesetz und prüfe juristische Schritte, berichtete die Zeitung weiter.

Ver.di fordert für die Beschäftigten in den Amazon-Versandzentren einen Tarifvertrag. Der Online-Händler bekräftigt jedoch regelmäßig, auch ohne Tarifvertrag, „ein guter Arbeitgeber“ sein zu können. Das Unternehmen zahlt nach eigenen Angaben an allen Standorten mindestens zehn Euro Stundenlohn, im Schnitt in Deutschland 10,40 Euro brutto. Das liege „am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Tätigkeiten üblich ist“.

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