Spezielle, flexible Materialien sollen Personen bei einem Aufprall schützen
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Verwirrung um Beinahe-Kollision selbstfahrender Autos

Der US-Internetkonzern Google hat seine selbstfahrenden Autos auf öffentliche Straßen losgelassen. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, sind sie zunächst nahe dem Firmensitz im kalifornischen Mountain View unterwegs. Mit dem Test wolle der Konzern „verstehen, was es tatsächlich bedeutet, selbstfahrende Fahrzeuge in der Welt zu haben“.

Es solle geprüft werden, „wie die Öffentlichkeit die Autos wahrnimmt und mit ihnen interagiert“ - und was es bedeute, „sie zu betreiben und zu unterhalten“.
Nach Google-Angaben waren die Autos zuvor Tests unterzogen worden, um sicherzustellen, dass Software und Sensoren zuverlässig funktionieren. Außerdem soll zunächst sicherheitshalber immer ein speziell geschulter Fahrer an Bord sein, der über ein Lenkrad, ein Gas- und ein Bremspedal verfügen soll, um nötigenfalls einzugreifen. Die Autos sollen zudem nicht schneller als 40 Stundenkilometer fahren.

Vorfall falsch interpretiert

Doch kaum sind Googles Autos auf der Straße, gibt es Aufregung. Laut Reuters soll es eine Beinahe-Kollision zweier selbstfahrender Autos von Google und Delphi gegeben haben. Die Nachrichtenagentur berichtet, dass ein von Delphi umgebauter Audi Q5 auf San Franciscos Straßen die Spur wechseln wollte. Dabei schnitt aber offenbar ein selbstfahrendes Google-Auto den Weg ab, sodass das Delphi-Auto den Spurwechsel abbrechen musste. Dabei handelte es sich nicht um Googles neue Prototypen, sondern einen umgebauten Lexus RX400h, der bereits seit längerer Zeit auf den Straßen San Franciscos unterwegs ist.

Delphi dementiert die Darstellung von Reuters aber nun gegenüber Ars Technica, es wurde "aus dem Kontext gerissen." So sagt eine Delphi-Sprecherin: "Unser Auto hat genau das getan, was es tun sollte. Das Auto wollte die Spur wechseln, hat aber bemerkt dass das Google-Auto zu nah ist und hat gewartet, bis die Spur wieder frei ist." Delphi habe lediglich ein Szenario für den Spurwechsel präsentiert, bei dem zufällig auch ein selbstfahrendes Google-Auto involviert war. Ähnliche Verwirrung um selbstfahrende Autos gab es immer wieder, auch bei der Veröffentlichung von Unfallzahlen. Wie die Protokolle belegen, war stets das von Menschen kontrollierte Auto Schuld.

Leichte Auffahrunfälle

Nach Unternehmensangaben gab es in dem seit sechs Jahren laufenden Projekt mit inzwischen mehr als 20 selbstfahrenden Autos insgesamt elf leichte Unfälle. Sie wurden demnach stets von anderen Verkehrsteilnehmern verursacht. Den Angaben zufolge handelte es sich vor allem um Auffahrunfälle, bei denen niemand verletzt wurde.

Google hatte bei der Erforschung der selbstfahrenden Autos zunächst auf speziell umgerüstete Autos der japanischen Hersteller Toyota und Honda zurückgegriffen und später einen eigenen Prototyp entwickelt. Auf dem Markt sind selbstfahrende Autos bisher nicht verfügbar.

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