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Digital Life

Weihnachten: Online-Einkäufe sind weniger impulsiv

Wenn sich heuer das Weihnachtsgeschäft weiter ins Internet verlagert, werden Süßwarenfirmen besonders leiden. Denn ihnen fehlen zunehmend die Impulskäufer, die an der Kasse im Supermarkt schnell noch einen Mars-Riegel einpacken.

Drei von vier Konsumenten planen ihren Einkauf am Internet genau, um unnötige Zusatzangebote zu vermeiden - oder klicken diese ungeschaut weg, ergab eine Umfrage des auf Konsumentenverhalten im Handel spezialisierten Instituts IRI. "Die Konsumenten reduzieren ihren Impulseinkauf", weiß Cristina Lazzaron.

Selbst wenn sich die Konsumenten digital verführen lassen, greifen sie bei größeren Portionen für die ganze Familie zu - was ebenfalls die Margen des Handels schmälert, hält Lazzaroni unter Verweis auf Erfahrungen in Italien fest.

Lebensmittel via Netz im Kommen

Weltweit werden nach Zahlen von Euromonitor International knapp 200 Mrd. Dollar (145 Mrd. Euro) mit Süßigkeiten umgesetzt. Auf Online entfallen davon nur 0,9 Prozent, gleich viel wie auf Automaten. Dabei wird international mit einem starken Anstieg der Lebensmitteleinkäufe über das Internet gerechnet, die Süßwarenbranche muss darum kämpfen, mitzuhalten.

Kleine Displays am Handy erschweren es dem Handel weiter, die Konsumenten zum spontanen Kauf von Süßigkeiten zu verführen. Dafür kann man sie auf den mobilen Geräten zu lokalen Angeboten verführen. Laut Reuters will Mondelez International 10 Prozent seines globalen Marketingbudgets, das 2012 1,8 Mrd. Dollar betrug, in mobile Projekte investieren. So gab es einen Test, Kupons für einen Kaugummikauf in einem Geschäft in der Nähe des Mobiltelefons zu versenden.

Wahrscheinlich müssten die Süßwarenfirmen erst die Kaufgewohnheiten der Konsumenten verändern, meint Anthony Hopper, Chef der Werbeagentur Lowe Open. Es werde aber wohl nicht einfach, jemanden der bisher ab und zu für sich eine kleine Schokolade kaufte dazu zu bringen, für die Familie eine Großpackung in den digitalen Warenkorb zu legen.

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