Soziale Netzwerke

Weltweite Studie deckt Strukturen im Onlineverhalten auf

Eine umfassende Studie von TNS, im Zuge derer das Online-Verhalten von 50.000 Personen in 46 Ländern untersucht wurde, kam zu dem Ergebnis, dass nicht nur bei der Nutzung von Onlinemedien, sondern auch bei jener von sozialen Netzwerken nationale Unterschiede erkennbar sind.

Zu den Ländern, in denen Personen durchschnittlich die meisten Facebook-Kontakte haben, zählen Malaysia (233 Facebook-Freunde), Brasilien (231 Facebook-Kontakte) und Norwegen (217 Facebook-Freunde). Österreichische Facebook-Nutzer haben durschnittlich 119 Freunde, wobei die Anzahl der Facebook-Kontakte in den einzelnen Altersgruppen sehr start variiert. Die Altersgruppe der 21-24-Jährigen hat mit durchschnittlich 197 Freunden die meisten Facebook-Kontakte. Je älter die österreichischen Facebook-User sind, desto weniger Freunde haben sie in dem sozialen Netzwerk. So zählt etwa die Altersgruppe der 34-44-Jährigen nur noch 104 Personen zu seinem Online-Freundeskreis, in der Gruppe der 45-60-Jährigen bilden nur noch 58 Personen, den Facebook-Freundeskreis.

Dies ist wenig verwunderlich, da auch Facebook-Nutzung in Österreich mit dem Alter abnimmt. Zu diesem Schluss kam eine Umfrage der APA, derzufolge Facebook und andere soziale Netzwerke vor allem in der Gruppe der 15-29-Jährigen genutzt werden. In dieser Altersgruppen gaben 59% der Befragten an, sich in sozialen Netzwerken aufzuhalten, während dies in der Gruppe der 30-49-Jährigen nur 35% und der jener der über 50-Jährigen nur 12% angaben.

Die wenigsten Facebook-Kontakte haben laut TNS User in China, mit durchschnittlich 68 Kontakten und in Japan, wo man gar nur 29 Personen zu seinen Facebook-Freunden zählt. Laut Matthew Froggat, Chief Devolpment Officer bei TNS, lassen diese Ergebnisse den Schluss auf "eine Kultur, in der man weniger, aber dafür engere Freundschaften pflegt" zu.

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Jene Bewohner Malaysias, die Facebook nutzen haben durchschnittlich nicht nur die meisten Kontakte, sondern halten sich mit durchschnittlich neun Stunden pro Woche, von den insgesamt 20 Stunden, die sie pro Woche im Internet verbringen, auch am längsten in sozialen Netzwerken auf. An diese hohe Nutzungsdauer kommen nur Russen, mit einer durschnittlichen Nutung von 8,1 Stunden pro Woche und Türken, die sich pro Woche durchschnittlich 7,7 Stunden in sozialen Netzwerken aufhalten, heran. Damit liegt die Verweildauer in sozialen Netzwerken in diesen Ländern weit über dem von TSN erhobenen Durchschnitt von 4,6 Stunden pro Woche.

Schreiben von E-Mails ist zweitliebste Onlinetätigkeit

Die TNS-Studie kam weiters zu dem Ergebnis, dass Internetnutzer mittlerweile mehr Zeit in sozialen Netzwerken verbringen, als sie sich ihren E-Mails widmen. Dies kann zum Teil auf die Verfügbarkeit der sozialen Netzwerke auf mobilen Endgeräten zurückgeführt werden. Auf Österreich trifft dies nicht zu, da 49 Prozent der Befragten angaben, dass sie auf ihre sozialen Netzwerke über den PC zugreifen, während dies nur 30% über ihr Mobiltelefon tun. 48% der befragten Österreicher gaben jedoch an, dass sie ihre E-Mails über das Mobiltelefon abrufen, was bedeutet, dass die überwiegende Mehrheit ihre E-Mails nach wie vor auf dem Computer abruft.

In Schweden gaben mehr als die Hälfte aller Befragten an, dass sie über ihr Mobiltelefon auf soziale Netzwerke zugreifen, während dies nur ein Viertel über den PC macht. In den USA wiederum wird erwartetet, dass in den kommenden zwölf Monaten bereits ein Drittel aller Internetnutzer über mobile Endgeräte ins Internet geht, währen dies nur noch ein Viertel aller User über den PC machen werden.

Obwohl Internetnutzer für E-Mails nicht die meiste Zeit aufwenden, sind sie der Studie zufolge trotzdem die wichtigste tagtägliche Anwendung. 72 Prozent der Internetnutzer schrieben oder läsen an jedem Wochentag E-Mails, teilte TNS-Infratest mit.

Weiters zeigte sich bei der Evaluierung des Onlineverhaltens im Zuge der TNS-Befragung, dass sich 55 Prozent Tag für Tag auf Nachrichten-Internetseiten über das aktuelle Geschehen informieren. Bereits 61% jener Personen, die sich im Internet aufhalten, digitale Medien den klassischen Medien vorziehen.

(Irene Olorode, APA)

!TNS-Studie:

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