Wenn der Alptraum "Bluescreen" heißt
Wenn der Alptraum "Bluescreen" heißt
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Wenn der Alptraum "Bluescreen" heißt

Wenn der Alptraum "Bluescreen" heißt

Bluescreen statt UHDTVSony hatte schon einmal mehr zu lachen. Wirtschaftlich angeschlagen, passierte dem japanischen Technologie-Konzern am Montag Abend auf der CES eine Panne, die Sony derzeit wirklich gar nicht gebrauchen kann. CEO Kazuo Hirai zeigte vor mindestens 2000 Journalisten aus aller Welt das neue Sony-Lineup. Und just als er Sonys ersten Ultra HDTV, den 56 Zoll großen OLED TV präsentieren wollte, wurde der Flat-TV, als er auf die Bühne geschoben wurde, zuerst schwarz – offensichtlich wurde die Anspeisung/Leitung unterbrochen. Danach war ein so genannter „Bluescreen" zu sehen, der auch als „Bluescreen of Death" bezeichnet wird. Zwar überspielte Hirai diese Situation bravourös, doch Pannen wie diese können dem Image eines Weltkonzerns einen schweren Schaden zufügen.

Der berühmteste "Blue Screen of Death"Pannen sind auch schon anderen passiert, die wohl berühmteste überhaupt ereignete sich am 20. April 1998. Damals präsentierte Microsoft-Boss Bill Gates gemeinsam mit einem Microsoft-Mitarbeiter Windows 98. Nachdem ein Peripherie-Gerät angesteckt und dieses auch erkannt wurde, zeigte der Bildschirm den ersten Blue Screen of Death. Bill Gates blieb zwar locker und versuchte die unangenehme Situation mit dem Satz „Das ist wohl der Grund, warum wir Windows 98 noch nicht ausliefern“ zu beruhigen, doch dürfte er schon damals geahnt haben, dass der Systemcrash in die Geschichte eingehen wird.

Ersatz-Surface oder "Aus Erfahrung wird man klug"Im vergangenen Jahr musste Steven Sinofsky, President von Windows und der Windows-Live-Division eine solche Panne erleben. Er stellte am 19. Juni 2012 das neueste Produkt aus dem Hause Microsoft vor, auf das die ganze Welt gewartet hatte, das Surface. Doch bereits zu Beginn der Vorführung lies sich das Tablet nicht mehr bedienen und war eingefroren. Doch Microsoft bzw. Sinofsky war vorbereitet, er sprintete zu einem Pult auf der Bühne, wo er sich ein anderes Tablet holte, mit dem er die Präsentation weiter durchführen konnte.

Jobs-Panne beim iPhone 4Auch wenn technische Pannen häufig mit Microsoft in Zusammenhang gebracht werden, auch Apple hatte bei Präsentationen regelmäßig mit technischen Problemen zu kämpfen. Steve Jobs zeigte am 7. Juni 2010 neue Features des iPhone 4. Allerdings konnte er die Features nicht zeigen, weil das mobile Datennetzwerk nicht funktionierte. Dem „could not activate cellular data network" folgte ein „cannot open page". Er probierte es nochmals und entschuldigte sich mit einem „Entschuldigung Leute, weiß nicht, was da grad los ist". 20 Minuten später erklärte Jobs, warum seine Demo gecrashed ist – weil 570 Wifi-Geräte im Raum aktiviert waren. Er bat alle, den Wifi-Modus zu deaktivieren.

Bill Gates ohne VerbindungProbleme mit dem Wireless-Netzwerk hatte 2005 auch Bill Gates. Bei seiner letzten Keynote auf der CES 2005 stellte er das neue Mediacenter vor. Allerdings funktionierte die Fernbedienung nicht, mit der er die Fotosammlung auf dem Mediacenter zeigen wollte. „Und in diesem Moment werden neun Leute gekündigt“, machte sich der Moderator, Conan O`Brian, lustig. Peinlich war die Situation auch deshalb, weil das Problem danach behoben wurde, allerdings scheiterte auch der zweite Versuch, die Bildergalerie zu zeigen.

Sprachsteuerung versagteAn der Sprachsteuerung beißen sich seit Jahrzehnten Technologie-Unternehmen die Zähne aus. Trotz Siri und Google-Voice ist Sprachsteuerung ein Feature, das mitunter nur unter optimalen Verhältnissen funktioniert. Das hätte Derek Snyder, Senior Product Manager des Windows Phone 7 wissen müssen. Bei der Präsentation der Voice-Recognition-Software bei Steve Ballmers letzter CES-Keynote 2012 wurde klar, dass die Spracherkennung ein Metier ist, bei dem es noch viel aufzuholen gibt. Sie funktionierte schlicht nicht.

4:42 Minuten Apple-BlooperAuch wenn Bluescreen stets mit Microsoft in Verbindung gebracht wird, bei Apple gab es regelmäßig Probleme bei den diversen Präsentationen - nicht nur bei der iPhone 4-Präsentation. Dass sie nicht so bekannt wurden, ist darauf zurückzuführen, dass Apple vor der iPod- und iPhone-Ära nur von einer kleinen Gruppe von Technologie-Fans beobachtet wurde. Auf YouTube findet sich eine schöne Sammlung diverser „Apple Keynote Bloopers“.

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